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Startseite » 1. Lange vor der Bauplanung » 1.3. KNX Grundlagen » 1.3.2 KNX Verkabelung » Leserfrage: KNX zentral oder dezentral?

Leserfrage: KNX zentral oder dezentral?

Mal wieder eine Frage eines interessierten Blog Lesers. Der Fragesteller bezieht sich auf den Beitrag: KNX Verkabelung im Neubau | Fertig, oder mach ich später? Die Frage stellt sich jeder KNX Neuling: Wie ziehe ich die Leitungen denn jetzt? Ist KNX zentral oder dezentral besser? Tja, für die meisten ist die Antwort klar, falls nicht lies die heutige Leserfrage.

Frage per E-Mail „KNX Zentral oder Dezentral?“:

Hi!
nun haben sich noch einige Fragezeichen aufgetan.

  1. Wenn ich alles Zentral steuere und an jeden Sensor und Verbraucher das grüne Kabel lege sodass der Aktor die Verbraucher schaltet. Wo muss ich dann überall 230 V und mit welchem Kabel verteilen?
  2. Wenn ich die dezentrale Variante wählen würde und jeden Raum mit einem grünen KNX Kabelring versorge wie schaffe ich es dann alle Lampen/Lichtquellen, Rolladen etc zu versorgen? Also brauche ich da mehrere Ringe oder läuft das alles über einen Ring?
  3. Wenn ich es richtig verstanden habe und ich die dezentrale Lösung wähle muss ich hinter jeden Sensor direkt einen Aktor verbauen? Ausgenommen die Rolladen da sagtest du es wäre am sinnvollsten diese immer zentral zu steuern. Dann brauche ich 2 x den 16 fach Aktor und 1 mal einen 4 oder 8 fach (Ich habe 17 Rollläden zu steuern)

Ich hoffe die Fragen sind nicht ganz so dämlich.

Meine Antwort:

Hallo …,
vielen Dank für deine Mail. Danke für das Lob! Sowas höre ich immer wieder gerne 🙂 Zu deiner Frage „KNX Zentral oder Dezentral?“:

  1. Die grüne Leitung kommt nur zu dem Aktor, nicht zu dem Verbraucher. Vom Aktor kommt eine 230V Leitung zum Verbraucher. Der Aktor ist quasi der Schalter. Von einem 16 Fach Aktor im Schaltschrank ziehst du also 16 NYM Leitungen. Eine zu jedem Verbraucher. Dann hast du einen Aktor Zentral im Schaltschrank.
  2. Du kannst einen Ring wählen der an dezentrale Aktoren geht. Dann musst du aber sehr viele Aktoren kaufen. Quasi für jeden Verbraucher einen. Dadurch hast du einen sehr hohen Preis pro Kanal. Überlege es dir also gut. Das KNX Kabel geht nur zu den Sensoren. Also zum Beispiel den Tastern in jedem Raum. Das kannst du als Baum verkabeln. Also mit einer Leitung aus dem Schaltschrank zum ersten Taster und dann von dort mit zwei Leitungen zu den nächsten beiden Tasters. Das wäre der Baum. Du kannst aber auch einen Ring von Taster zu Taster ziehen. Es ist weiterhin die „Zentral“ Variante, da nur die Sensoren im Haus verteilt werden. Du willst ja den Taster im Zimmer haben.
  3. Bei 17 Rollläden würde ich zwei 8-Fach Rolladenaktoren kaufen und ein mal einen 4er.

Die Fragen sind natürlich nicht dämlich. Überlege aber bitte gut ob du die dezentrale Lösung willst. Wenn es erstmal nur wegen der Kosten ist, dann mach doch die Sternverkabelung und kauf die Aktoren später bei Bedarf. Zieh von jeder Lichtquelle eine Leitung zum Schaltschrank, usw. Dann stellt sich die Frage „KNX Zentral oder Dezentral“ nicht. Du bereitest quasi Zentral vor und fertig.

Leser:

Hallo Damian,
danke für die schnelle Antwort. Und bitte bitte für das Lob. Wer sich so viel Arbeit macht darf ja durchaus positives Feedback bekommen. 😀

  • Zu 1. Und wo kommen die 230V vom Aktor her? Heißt das ich muss das grüne Kabel und 230V zum Aktor legen? Oder ist das bei der Zentralen Steuerung wobei die Aktoren direkt im Schaltschrank sind? Hat dann jeder Aktor eine Anschlussseite für das grüne und eine Seite für 230V? Also bleibt mir hier nichts anderes übrig als die Sternverkabelung zu wählen?
  • Zu 2. Ok dann fällt die dezentrale Lösung definitiv weg.
  • Zu 3. Ich dachte der 16fach Aktor kann 8 Rollläden steuern da ich 2 Kanäle pro Rollladen brauche. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Kann man eine Aussage treffen was rein die Verkabelung mehr Kosten als eine konventionelle? Also eine circa Angabe in Prozent?

Antwort: KNX Zentral oder Dezentral ich nehme Zentral:

Hallo …,
also 🙂

1. Zum Aktor geht immer die Busleitung (damit der auf den Bus hören kann und Strom kriegt). Bei Aktoren an denen 230V Geräte hängen, geht zu dem Aktor auch eine 230V Leitung hin. Dann geht nur die 230V Leitung weiter zum Verbraucher. Stell dir den Aktor einfach als normalen Schalter vor. Bei dem Schalter in der Wand, geht eine 230V Zuleitung hin und eine 230V Leitung zum Verbraucher. Du bist der Bus der den Schalter bedient. Bei einem Aktor läuft nur die Bedienung über den Bus, nix anderes.

Bei der dezentralen Lösung, hast du also ganz viele von den Aktoren (Schaltern) in der Nähe des Verbrauchers. Busleitung und Zuleitung zum Aktor, dann eine Leitung zum Verbraucher.

Bei der zentralen Lösung, hast du einen Aktor in dem mehrere Schalter verbaut sind. Über die KNX-Leitung kannst du die einzelnen Schalter steuern. Eine oder mehrere Zuleitungen mit 230V, je nach Anzahl und Stärke der Verbraucher. Zu jedem Verbraucher eine 230V Leitung die den mit Strom versorgt. Manchmal reicht es wenn die Busleitung nur in dem Schaltschrank verlegt ist, in dem die Aktoren sitzen, dann geht es von jedem Kanal des Aktors (also von jedem Schalter) zum Verbraucher.

2. Wie weit seid Ihr mit dem Bau? Kannst das einfach so noch entscheiden, welche Lösung (KNX Zentral oder Dezentral) machbar ist?

3. Du musst unterscheiden zwischen Rolladenaktoren und Schaltaktoren. Ein 8-fach Rolladenaktor kann 8 Rolläden steuern. Er kann aber auch (bei guten Geräten) ein 16-fach Schaltaktor sein. Bei der Angabe der Kanäle wird berücksichtigt, dass eine Rolllade zwei „Schalter“ braucht. Du kannst aber nicht jeden Rolladenaktor zum Schaltaktor umkonfigurieren.

Zu den Kosten, kann ich dir echt nichts sagen. Das hängt auch davon ab, ob alles der Elektriker macht oder du ihm hilfst. Eigentlich muss er aber 3 bis 4 mal so viele Kabel legen. Sprich einfach mal mit deinem Elektriker.

Leser:

Ja ich kann das noch entscheiden da ich immer noch bei der Planung bin. Also es ist noch nichts passiert außer Planungsgespräche.

Also hängt es am Elektriker mir eine Möglichkeit anzubieten. Ich will mich nur bevor das Thema auf den Tisch kommt und er mir irgend einen Müll erzählt ein wenig in die Materie einsteigen das ich ihm auch noch andere Varianten aufzeigen oder vorschlagen kann. Und was in Eigenleistung passiert wird wohl dann auch erst mit ihm geklärt. Ich persönlich will natürlich soviel wie nur irgendwie geht selbst beizutragen.

Wie erkenne ich denn Rolladenaktore die ich als Schaltaktor umfunktionieren kann? Also auf was muss ich dort  achten?

KNX-Blogger:

Hallo …,

wo baust du denn? Schau dich mal nach Elektrikern um, die schon mal mit KNX gearbeitet haben. Das Angebot des Elektrikers könnte dich „überraschen“, wenn du allerdings selbst planst und programmierst kannst du einiges sparen. Die Kabel zu verlegen und die Aktoren anschließen wird nicht so viel kosten. Oder du suchst dir einen Planer und davon unabhängig einen Elektriker, dann weißt du das beides ordentlich gemacht wird.

Mach dir schon im Vorfeld viele Gedanken, was du haben willst. Wo brauchst du Steckdosen die geschaltet werden sollen, wo welche die einfach nur Dauerstrom liefern sollen. Dann kann der Elektriker dir ein viel besseres Angebot machen.

An den Aktoren steht dran wofür sie sind, schau dich mal im eibmarkt um. Auch um ein Gefühl für die Preise zu kriegen:

Reiner Rollladenaktor von Eibmarkt: EIB, KNX Jalousieaktor, Rollladenaktor 6fach mit Handbetrieb und sehr umfangreichen Parametern

Reiner Schaltaktor von MDT:EIB/KNX Schaltaktor 12-fach, 8TE, REG, 16A, 230VAC, C-Last, Standard, 140µF – AKS-1216.03 (Für 12 Steckdosen)

Schaltaktor und Rolladenaktor von GIRA: EIB, KNX Schaltaktor 16fach oder Jalousieaktor 8fach, 103800 (8 Rollläden oder 16 Steckdosen, oder 3 Rollläden und 10 Steckdosen, oder …)

Ach ja, die Rollladenaktoren heißen auch Jalousieaktoren, ist das selbe.

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4 ETS Projekte als Vorlagen zum vergleichen
Ich habe damals nirgendwo ein kurzes ETS Beispiel gefunden.
Am liebsten hätte ich mein Projekt mit anderen verglichen.
Ich war neugierig, "Wie machen es die anderen?"
Deshalb habe ich für dich diese 4 ETS Projekte zusammen gestellt.
Du kannst die Projekte direkt in der ETS öffnen und sehen,
wie ich es gemacht habe.
  • 1. Rollladensteuerung
  • 2. Präsenzmelder benutzen
  • 3. Licht schalten mit einem Taster
  • 4. Fensterkontakte richtig parametrieren

Fazit

So, das war mal eine längere Diskussion. Hier liest du ein super Beispiel von den Mails die ich kriege. Die Wenigsten sind schon so weit, fundierte Aussagen zu treffen. Ob und wie viel du später selber machst, hängt ganz von dir ab. Je besser allerdings die Vorbereitung, desto besser nachher die Ausführung.

Der Beitrag „Grundlagen | KNX-Busleitung richtig verlegen“ eignet sich super als Einstieg in das Thema KNX Verkabelung. Wenn du über ein konkretes Beispiel zur Realisierung lesen möchtest, schau dir „Installation | Dachboden-Licht verkabeln“ an.

Wenn du noch ganz am Anfang stehst, lies meine Buchempfehlung: KNX Buch | Heimautomation mit KNX, DALI, 1-Wire und Co. Das buch wird dich sehr weit bringen.

Viel Spaß mit KNX!

2 Gedanken zu „Leserfrage: KNX zentral oder dezentral?“

  1. Hallo Herr Sulewski,
    ich finde es toll dass Sie das so versuchen zu erklären. Bin allerdings nicht immer bei Ihnen. So zum Beispiel bei der Frage, Zentral oder Dezentral.
    Woher kommt der Begriff „BUS“ Technik ? Er kommt daher weil das System eben wie eine Bus Linie aufgebaut ist mit verschiedenen Haltestellen. Die Art der Verkabelung ist nicht zwangsläufig Baum- oder Stern Struktur. Schön am KNX ist dass es alles sein kann. Um nun aber wirklich kosten zu senken sollte man sich an das System halten, nämlich BUS. Nicht alle Aktoren in einen Hauptverteiler packen. Dann könnte man auch mit Eltakos arbeiten, das ist aber Schnee von Gestern. Deshalb plane ich grundsätzlich von Sensor zu Sensor und setze kleine Unterverteiler wo das Sinn macht. Dasselbe für die Aktoren. Ich teile das Gebäude in Bereiche mit Unterverteilungen ein und setze verschiedene Aktoren und Netzteile in den Bereich vor Ort. Das kann der Garten, die Garage oder / und verschiedene Ebenen oder Bereiche im Gebäude sein. Das bläst die Hauptverteilung nicht auf und erleichtert die Einteilung in Linien mit der Möglichkeit Linienkoppler zu setzen und zusätzlich für externe Bereiche einen Überspannungsschutz. Ein so aufgebautes System verringert gewaltig die Kosten für Verkabelung da in jeden Bereich nur eine 230V , eine Bus Zuleitung und ein einfacher Unterverteiler benötigt wird. Für ein Haus mit mehreren Jalousien, Markisen oder Rollläden plane ich den SMI Bus ein, dieser benötigt pro Aktor mit lediglich 3 TE für bis zu 16 Jalousien lediglich ein 5 adriges NYM Kabel im BUS verlegt. Auch hier kann wie beim KNX Bus die Baum oder Sternstruktur gemischt werden. Da muss allerdings der Rollladen Lieferant rechtzeitig informiert werden. Alle Motoren gibt es in SMI- Ausführung. So lassen sich effektiv Kosten senken…
    Bei Fragen bitte melden

    Michael Kurth
    KMK Consulting

    Web Seite noch nicht fertig

    1. Hallo Michael,

      danke für deinen Kommentar!
      SMI für Rolläden interessiert mich auch inzwischen. Ich habe nur leider keinen Zugang zu irgendwelchen „Testaufbauten“. Wie ist das mit den Motoren, brauche ich da spezielle Motoren in den Rollläden? Zweite Frage, wie läuft da die Anbindung an KNX? Welche Gateways gibt es?

      Kannst du mal ein Preisbeispiel nennen? Wir haben 13 Rollläden. Dafür habe ich zwei 8-Fach Aktoren benutzt. Zusammen heute etwa 800 Euro. Dann noch die Motoren, die inzwischen für ca. 100 Euro das Stück zu haben sind. Wir kommen also auf 2100 Euro. Wie wäre die Umsetzung mit SMI?

      Viele Grüße,
      Damian

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Damian Sulewski

Der Blogger auf KNX-Blogger. Ich bin einfach ein KNX-Fanboy. Mein Ziel: aus dir auch einen KNX-Fanboy zu machen. Mehr ist hier nicht zu sagen. ;-)
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