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Mi-Light – Licht günstig und fast ohne Kabel

Ein Bekannter von mir baut eine Tenne aus. Die Herausforderungen beim Licht: Die Leitungen müssen sehr flexibel sein, und ein Lichtschalter kommt auf einen Holzbalken, mitten im Raum. Da der Balken von allen Seiten sichtbar ist, kommt nur etwas mit Batterien in Frage. Wir haben uns für Mi-Light entschieden. Warum? Es ist günstig, kann bis zu 4 Zonen schalten und mit praktisch allen LED-Stripes verwendet werden.

Am Anfang natürlich die Anforderungen

Bei dem Gebäude handelt es sich um eine sehr alte Tenne. Das ist so etwas wie eine Scheune, mit direktem Zugang zum Wohnraum. In unserem Fall gibt es über die Tenne sogar Zugang zu einem Dachboden, der jetzt ausgebaut wird. Das Gebäude ist ein altes Fachwerkhaus bei dem rote Backsteine genutzt wurden um die Flächen zwischen den Balken auszumauern. Die Backsteine wurden gesäubert und neu verfugt. Mitten auf der Fläche soll eine LED-Leuchte hängen, natürlich ohne das Kabel zu sehen. Das Bild zum Beitrag zeigt wie es aussieht. Die Anforderungen sind wie folgt:

  • Die Zuleitungen zu den LED-Leuchten müssen flexibel und dünn genug sein, um sie in den Fugen zu verlegen. NYM-Leitungen kommen dafür nicht in Frage. Also haben wir uns für eine 12 Volt Versorgung entschieden, bei der die Trafos zentral verbaut werden.
  • Zwei der Lichtschalter können per NYM-Leitung versorgt werden, an einer Stelle ist das allerdings nicht möglich. Auf dem ausgebauten Dachboden steht direkt an der Treppe ein Balken, der die Dachkonstruktion trägt. Hier sollten Taster angebracht werden, ohne eine sichtbare Zuleitung. Also kommen nur Batterie-Taster in Frage.
  • Zusätzliche Anforderungen: RGBW LED-Streifen, die den gesamten Raum in unterschiedliche Stimmungen versetzen sollen. Weiße LED-Lampen um den Raum hell auszuleuchten.

Warum eine Umsetzung mit Mi-Light?

Natürlich war unsere erste Idee: DALI. Zentrale Steuergeräte von denen die Lampen versorgt werden. Das scheiterte allerdings an mehreren Punkten:

  • Taster, ohne externe Stromversorgung, also mit Batterien sind hier schwer zu finden.
  • DALI-Taster die RGB LED-Stripes steuern können sind im Moment noch schwer zu finden.
  • Wegen der Verlegung in den Fugen und die offene Bauweise hat sich der Bauherr Funk gewünscht.

Nach einiger Suche kamen wie dann auf den chinesischen Anbieter „Mi-Light“. Ich war etwas skeptisch, aufgrund der Herkunft. Jetzt haben wir das eingebaut und ich muss sagen: In der Situation, mit den Anforderungen, hätte ich mich wahrscheinlich auch so entscheiden.

Was haben wir verbaut?

Mi-Light funktioniert über Funk auf auf dem 2,4 Ghz Band. Also auf der gleichen Frequenz wie WLAN. Aber es ist nicht WLAN. Um das System mit dem Handy (oder Smart Home) zu verbinden, braucht es noch einen WLAN Controller (Ca. 30 Euro).

Da ich keine offizielle Seite zu der Firma gefunden habe, führen alle Links zu Amazon. Im Internet gibt es eine Menge Beschreibungen.

Insgesamt gibt es nun in der Tenne 4 Zonen, die einzeln angeleuchtet werden können. Es wurden 5 Taster verbaut und 4 LED-Steuerungen. Versorgt wird das Lich von 3 Netzteilen hinter denen die LED-Steuerungen hängen.

Die Mi-Light Taster

Mi-Light - Taster, erste Erfahrungen
Die Glastaster von Mi-Light. Der obere ist für die RGBW-Stripes, der untere Taster für die weißen Lampen. Kostenfaktor, ca. 20 Euro pro Taster. Jeder kann 4 Zonen steuern. (Hier sind die Taster noch an einem wunderschönen provisorischen Karton angebracht, da diese Wand noch verkleidet wird)

Die Taster bauen ca. 1.5 cm auf und sind von vorne aus Glas. Zu dem Design sage ich wie üblich nichts, das muss jeder selbst entscheiden. Von außen sehen die Taster mit Batterien identisch zu den mit einer 230 Volt Versorgung aus. Haben hinten halt nur kein Loch für ein Kabel. Wenn du also sowieso eine 230 Volt Leitung liegen hast, sind die Taster perfekt. Es gibt sie bei Amazon für ca. 20 Euro das Stück.

Haptik ist wie bei den MDT-Glastastern. Du berührst das Glas und die Lampe springt an. Mir sind dort allerdings zu viele Knöpfe, auf zu kleinem Raum. Ich weiß nicht, ob diese Taster meinen „Ich komme nachts, nach 2+ Bier, von einer Party und es ist dunkel im Raum“ Test bestehen würden.

Langzeiterfahrungen gibt es noch nicht, ich bin aber mit dem Bauherrn in Kontakt.

Mi-Light Steuerung der LED-Lampen

Du brauchst keine speziellen Mi-Light LED-Stripes oder so. Es können ganz normale RGBW Stripes verwendet werden. Es können auch ganz normale 12 Volt LED-Lampen benutzt werden. Um die Beleuchtung zu steuern gibt es dann die LED-Controller.

Mi-Light - Taster, erste Erfahrungen
Ein MI-Light LED Controller für weiße LEDs. Gedimmt wird über PWM. Benötigt wird ein Controller pro Zone. Ist die Zone sehr groß, können allerdings auch mehrere Controller für die selbe Zone benutzt werden.

Wie auf dem Bild zu sehen ist die Verkabelung recht einfach. Links 12 Volt rein. Entweder von einem Netzteil per Klemme oder per Stecker. Auf der rechten Seite geht es dann raus. Es können 2 Kreise angesteuert werden, allerdings nur gemeinsam. Nicht unabhängig voneinander. Laut Aufdruck kann der Controller 6 Ampere was bei 12 Volt eine Leistung von 72 Watt für die LED’s ergibt. Damit kannst du schon einiges ausleuchten. Für RGBW sehen die Kästchen nahezu identisch aus, nur der Aufkleber ist anders.

Verbindung zwischen Controller und Taster

Die Zuweisung zwischen einer Taste und einem Controller ist denkbar einfach.

  1. Controller unter Strom setzen (also 12 Volt anlegen)
  2. Entsprechende Taste am Taster („|“) 3 mal drücken.

Am besten ist es, wenn schon eine Leuchte am Controller hängt, dann blinkt diese leicht und signalisiert, dass die Verbindung erfolgreich hergestellt wurde. Um die Zuweisung zu löschen, muss der gleiche Vorgang wiederholt werden, jedoch mit 5 Tastendrücken.

Es geht also ohne zusätzliche Software oder App oder sonstwas. Die ganze Installation kann ohne Handy vorgenommen werden. Nach der Zuweisung kann die Leuchte gedimmt werden. Bei RGB-Stripes kann die Farbe gewählt werden. Die Bedienung ist erstaunlich schnell. Genau so, wie man es von jeder anderen Lösung her kennt, sei es KNX oder der normale Lichtschalter. Die Leuchten „schalten“ auch nicht ein, sondern dimmen sanft auf die gewünschte Stärke hoch.

Verbindung zur Außenwelt

Für die Verbindung zur Außenwelt gibt es einen zusätzlichen WLAN-Controller. Der wird über USB mit strom versorgt und sendet sowohl das Mi-Light 2,4 Ghz Signal als auch standard WLAN. Dann kann sich dein Handy mit diesem Controller verbinden und über App die einzelnen Lichter steuern.

Für die IP-Symcon gibt es Module um die Mi-Light Welt zu steuern, zu anderen Systemen kann ich nichts sagen. Wird es bestimmt auch Lösungen geben.

Hier mein Testaufbau, bevor es an die Wand ging. Netzteil, Controller und LED-Leuchte gesteuert über einen batteriebetriebenen Taster. Funktionsfähig in 5 Minuten, da für die Kopplung keine zusätzliche Software benötigt wird.

Minimales Mi-Light Testsystem

Für ein minimales System zum spielen brauchst du also:

Da die LED-Controller nur 12 Euro kosten, und die Zeit der Weihnachtsbeleuchtung vor der Tür steht, hab ich schon wieder 1000 Ideen um lustige Dinge umzusetzen. Vielleicht gibt es also demnächst mehr von Mi-Light…

Entweder du kaufst alles einzeln, oder als Set bei Amazon. In diesem Set sind 4 RGBW Controler, der WLAN Controller und eine Fernbedienung enthalten. Das ganze für nicht mal 70 Euro.

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Fazit

Wer auf der Suche nach einer günstigen Funk-Lösung ist um sein LED-Licht zu steuern, der sollte sich auf jeden Fall in der Mi-Light Welt umschauen. Es gibt sehr günstige Controller für LED-Leuchten und die Taster sehen ansprechend aus.

Dadurch, dass in den Tastern platz für Batterien sein muss, bauen diese etwas mehr auf, als konventionelle Taster. Mit etwas Kreativität, kriegst du aber auch diese Taster flach in der Wand versenkt. Wärme dürfte da kein Thema sein. Die Reichweite hat mich auch überrascht. Quer über 2 Stockwerke, direkt aus dem Schaltschrank raus, funktioniert einwandfrei.

Ob die Sachen 20 Jahre halten? Keine Ahnung. Bei KNX Komponenten würde ich davon ausgehen. Ob du in 20 Jahren Ersatz-Taster bekommst? Das wird sich zeigen. Ein großer Nachteil für Tüftler ist das geschlossene Protokoll. Erweiterungen des Systems sind also nur durch den Hersteller möglich. Trotzdem finde ich die Lösung interessant. Mi-Light bietet hier sehr viel Flexibilität bei sehr einfacher Installation und Bedienung.

Schreib mir mal deine Erfahrungen in die Kommentare, wenn du magst.

Viel Spaß damit,
Damian

2 Gedanken zu „Mi-Light – Licht günstig und fast ohne Kabel“

  1. Hi Damian,

    ich weiß leider nicht von wann dieser Artikel zum MiBoxer / Mi-Light ist, ich hab doch die Frage wie Du die Teile findest?!

    Ich bin derzeit in der hoffentlich finalen Planungsphase meines Hauses, und werde dort auch KNX verbauen.

    Gerne kann ich Dir den Kontakt zur Firma in China und deren Webseite nennen, ich bin aufgrund eines anderen Problems, RGB CCT (RGB WW KW), also der 5 Kanal Ansteuerung aktueller Stripes / Panels auf diese gestoßen. Mein Ziel ist es eine schöne Lichtstimmung mit RGB mit einem gesunden dem Tageslicht angepassten warm-kalt Licht zu kombinieren. Eine proprietäre Lösung und eine mit Funk bei Festinstallation möchte ich vermeiden.

    Amüsant ist hier die Aussage des Herstellers der Mi-Light Dali Controller, das ich diese mit den ebenfalls dort erwerbbaren Schaltern benutzen sollte… wozu dann Dali?… ich teste das mal aus.

    Es ist mit KNX unendlich teuer sein Wohnhaus bunt/gedimmt auszuleuchten, es gibt auch maximal 4 Kanäle was 5 kanal Beleuchtung nochmal teurer werden lässt. Drum bin ich hin und her gerissen zwischen Dali (DT8) und DMX 512. Bei beiden Geschichten gibt es 5 kanal Dimmer der oben genannten Marke. Dali unterstützt wohl die 5 Kanäle nicht so 100% zumindest KNX->Dali DT8 Gateways von MDT unterstützen 4 Kanäle… DMX hat soweit meine Recherchen zeigen kein Problem damit, aber ich hab noch keine Handbücher hierzu gewälzt.

    Meine derzeitige Lösung ist, Dosen für die controller vorzuhalten, und dann die bereits beschafften Dali Controller mit den Paneelen und dem Gateway zu testen. Die DMX Kabel bis zu den Dosen zu verlegen und im Notfall auf DMX zu schwenken.

    Hast Du schon mehr Erfahrung mit diesen Standards machen können?

    Viele Grüße

    1. Hallo Martin,
      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!
      Leider kann ich dir zu den beiden Techniken DALI – DMX keine Infos aus persönlicher Erfahrung geben. Ich arbeite mich gerade in das Thema DALI tiefer ein. Würde die Mi-Light Lösung aber auch nicht in einem Neubau verwenden. Nur wenn Funk absolut unerlässlich ist, würde ich dazu greifen. Ein ganzes Haus sollte mit DALI besser ausleuchtbar sein.
      Mein Gefühl sagt mir, wenn ich deinen Kommentar so lese: schau dir unbedingt DMX an. Du scheinst hohe Ansprüche an die Beleuchtung zu haben, da solltest du dich von Anfang an für das richtige entscheiden. Ich glaube mit DMX hast du mehr Möglichkeiten.
      Zu KNX->Dali schau dir unbedingt auch andere Controller an. Vielleicht kann der von Schneider auch 5 Kanal, das weiß ich nicht genau.

      Die Lösung, die Kabel schon für DMX vorzubereiten ist sehr gut, so lässt du dir auf jeden Fall den Weg frei später zu wechseln.

      Viele Grüße,
      Damian

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Damian Sulewski

Der Blogger auf KNX-Blogger. Ich bin einfach ein KNX-Fanboy. Mein Ziel: aus dir auch einen KNX-Fanboy zu machen. Mehr ist hier nicht zu sagen. ;-)
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