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Startseite » 4. Nix mit KNX » Ein Jahr Photovoltaik, unsere Erfahrungen

Ein Jahr Photovoltaik, unsere Erfahrungen

So, nun haben wir schon 16 Monate unsere Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Zeit einen Erfahrungsbericht zu schreiben. Würde ich es wieder machen? Ja. Was bereue ich? Dass wir es nicht früher gemacht haben. Batterie? Nein, bin ich noch zwiegespalten. Haben wir unser Leben umgestellt? Ein wenig. Der Rest steht im Artikel.

Daten zur Photovoltaik-Anlage

November 2020 wurde unsere Anlage geliefert und montiert. Seit dem ist nicht viel passiert, außer, dass sie fleißig Strom produziert hat. Wir haben 30 Module der Firma Heckert in schwarz mit jeweils 320 Watt Peak. Damit haben wir eine Gesamtleistung von 9,6 kWp (Kilo Watt Peak). Die Fläche der Module beträgt ca. 50 m².

Als Wechselrichter wird ein Kostal Plenticore plus eingesetzt und dazu gibt es einen Smart Energy Meter, ebenfalls von Kostal. Der Wechselrichter erzeugt aus dem Strom der Module die benötigten 220 Volt auf allen drei Phasen und der Smart Energy Meter sorgt dafür, dass wir möglichst viel einspeisen.

Da wir die Anlage noch im Jahr 2020 installiert haben, erhalten wir 8,64 €uro Cent pro eingespeiste kWh. Dachausrichtung ist 190° (also fast exakt Süden) mit einer Neigung von ca. 36° (nahezu optimal). Wir haben bis zum späten Nachmittag keinerlei Beschattung. Lediglich am Abend stellt sich das Haus vom unseren Nachbarn zwischen die Sonne und uns.

Warum brauchen wir diesen „Smart Energy Meter“

Als wir die Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen haben, gab es die Regelung, dass eine Anlage nur 70 Prozent vom kWp einspeisen darf. Das sind bei uns etwa 6,7 kW. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: 1.

  1. Die gesamte Anlage wird auf 6,7 kW dauerhaft gedrosselt. Damit ist sicher gestellt, dass die Grenze niemals überschritten wird. Alles was wir allerdings selber verbrauchen, wird von der Einspeisung abgezogen. Wenn die Sonne also gut scheint, wir selbst 1 kW verbrauchen, speisen wir „nur“ 5,7 kW ein.
  2. Wir kaufen den „Smart Energy Meter“. Der wird direkt vor unseren Zähler eingebaut und übermittelt dem Wechselrichter unseren aktuellen Hausverbraucht. Der Wechselrichter drosselt die Anlage nicht auf 6,7 kW, sondern auf 6,7 kW PLUS unseren Hausverbraucht. Damit speisen wir immer maximal viel ein. Wenn wir nun 1 kW Hausverbrauch haben, wird die Anlage auf 7,7 kW gedrosselt und wir speisen 6,7 kW ein.

Wir haben uns für Möglichkeit 2 entschieden.

Daraus folgt: Wenn die Anlage über 6,7 kW produziert, ist der Strom wirklich kostenlos. Wir könnten ihn weder einspeisen noch irgendwie anders zu Geld machen. Es geht nur: verbrauchen. Bis 6,7 kW kostet uns der „Selbstverbrauch“ ja 8,64 Cent pro kW, da wir den Strom ja einspeisen könnten.

Daten aus 2021 zur unserer Photovoltaik-Anlage.
Hier zwei Screenshots aus der Kostal App von unserem Wechselrichter. Während die Produktion eine wunderschöne Kurve ist, ist der Verbrauch recht konstant.

Die Frage nach der Batterie und der Photovoltaik-Anlage

Aus dem letzten Jahr geht hervor, dass wir ca. 50% unseres Stromes aus der Sonne decken können. Die genauen Daten liefere ich gleich in diesem Artikel. 50% war auch die Annahme beim Kauf. Damit kommen wir auf Stromkosten von ca. 500 bis 600 Euro im Jahr. Nehmen wir sehr optimistisch an, wir könnten diesen Bezug mit einer Batterie um 50% senken, würden wir weitere 300 Euro im Jahr sparen.

Eine Batterie (10 kW) hätte uns damals etwa 10.000 Euro mehr gekostet. Sie hätte sich also rein rechnerisch in 33 Jahren rentiert. Das war uns zu lange. Wobei diese 33 Jahre ja ohne Strompreiserhöhung gerechnet wurden. Nehmen wir eine Erhöhung von 5% an, wären es 21 Jahre. Bei 10% Erhöhung im Jahr wäre die Batterie nach 16 Jahren abbezahlt. Ich hoffe, mehr als 10% sind utopisch und ich muss nicht damit rechnen. Wir sind damals von 3% ausgegangen, das wären dann 24 Jahre. Du siehst, die Batterie wäre hin, bevor sie uns gehört.

Heute weiß ich noch nicht genau, wie ich das sehen soll… Eine 10 kW Batterie kostet etwa 7.000 Euro. Bei einer Ersparnis von 300 Euro und 10% Steigerung wäre die Batterie in 13 Jahren abbezahlt. BYD gibt an, seine Batterien halten 6000 Ladezyklen. Nehmen wir mal an, die Batterie wird nicht jeden Tag geladen, sondern 250 Mal im Jahr, komme ich auf 24 Jahre Haltbarkeit. Das klingt ja schon ordentlich. Naja, gut dass ich die Entscheidung nicht jetzt treffen muss :-).

Was hat uns die Photovoltaik-Anlage gebracht?

Die Zahlen in kürze: Wir haben im Jahr 2021 ca. 10.000 kWh produziert und ca. 5.100 kWh insgesamt verbraucht. 2600 kWh kamen von der Sonne und 2.500 kWh von den Stadtwerken. Laut der Kostal App, haben wir damit 603 Euro verdient und 789 Euro Strom eingespart. Wir waren zu 52% autark und haben 7 Tonnen CO2 eingespart. So viel zu den Zahlen.

Der prognostizierte Gesamtertrag für unsere Fläche lag übrigens bei 8.429 kWh/Jahr. Entweder es war also ein gutes Jahr, oder die Prognose ist eher pessimistisch.

Wir sind nach einem Jahr also bei 1392 Euro im plus. Wenn es so weiter geht, hätten wir dann die Anlage in ca. 10 Jahren wieder drin. So war das auch gerechnet. Moment, da ist ja keine Strompreiserhöhung drin. Also nochmal: 2021 haben wir 789 Euro gespart. Bei 10 % Strompreiserhöhung (bin ich da pessimistisch?) sparen wir im Jahr 2031 ca. 1860 Euro. Die Anlage haben wir dann nach etwas über 8 Jahren wieder drin.

Genug Zahlen

So viel zur Mathematik. Kommen wir zum Wohngefühl. Wir schalten die Spülmaschine und die Waschmaschine jetzt tagsüber ein. Ja. Das hat sich geändert. Wir denken allerdings auch über eine Klimaanlage nach (aufgrund des kostenlosen Stroms). Eine Wärmepumpe für den Pool ist auch geplant. Selbst bei kWh Kosten von 8,64 Cent gönne ich mir den Luxus. Was ich damit sagen will: die Strompreiserhöhungen die ins Haus flattern, lösen keinen Schock mehr aus. Wir sind viel entspannter, was die Energiepreise angeht. Sollte irgendwann noch ein Elektroauto ins Haus kommen, werden wir mit Sicherheit unseren Verbrauch und dadurch auch unsere Ersparnis aufstocken. Nein, ich meine damit nicht, dass wir extra Strom verbrauchen, nur um zu „sparen“, aber es ist ein netter Nebeneffekt.

Unsere Photovoltaik-Anlage produziert kostenlosen Strom.
8500 Watt produzierte unsere Anlage am 03.05.2022 um 13.29 Uhr. Das Maximum was ich je gesehen habe war 9400 Watt. Allerdings im Winter bei -1° Celsius Außentemperatur. So stellt es übrigens die IP-Symcon auf meinem Handy dar.

Kommen wir zu dem kostenlosen Strom

Oben habe ich ja bereits geschrieben, dass ein Teil des Stromes wirklich kostenlos ist, da die Anlage sonst gedrosselt werden würde. Mit der IP-Symcon, die mit dem Kostal Wechselrichter kommunizieren kann, wird dieser kostenlose Strom aufgezeichnet. Leider habe ich das erst vor 12 Monaten eingerichtet. In dieser Zeit haben wir 536 kWh kostenlosen Strom verbraucht. Rechne ich mit 30 Cent pro kWh so sind das 160 Euro kostenlosen Strom.

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Fazit

Schade, dass wir die Photovoltaik-Anlage nicht schon 2016 aufgebaut haben. Damals hatten wir einfach andere Dinge im Kopf und im Budget. Auf der anderen Seite haben sich seit 2020 die Zeiten auch geändert, also gut, dass wir die Anlage schon auf dem Dach haben. Ich würde, bei der Ausrichtung die wir haben, immer wieder Module aufs Dach montieren.

Mit einem Smarthome kann man dann noch etwas optimieren, was den Stromverbrauch angeht. Die Lüftungsanlage im Sommer zum Beispiel für die Zeit abstellen, wo keine Sonne scheint.

Vor einiger Zeit hatte ich ja schon mal einen Artikel geschrieben: Photovoltaik und KNX Erfahrungen. Dort kannst du also weiter lesen. Wenn du dich fragst, Strom oder Wasser, dann lies diesen Artikel: Photovoltaik oder Solarthermie?

Ich hoffe dir hier einen Einblick in unsere Erfahrungen gegeben zu haben und wünsche,

viel Spaß mit KNX,
Damian

4 Gedanken zu „Ein Jahr Photovoltaik, unsere Erfahrungen“

  1. — Bis 6,7 kW kostet uns der „Selbstverbrauch“ ja 8,64 Cent pro kW, da wir den Strom ja einspeisen könnten. —

    Mit diesem Satz komme ich irgendwie nicht klar. „Entgangene“ Einspeisevergütung sind doch keine Kosten? IMO kannst Du jeglichen Eigenverbrauch mit dem aktuellen Netzbezugspreis minus der PV-Stromgestehungskosten als Einsparung verrechnen. Die PV-Stromgestehungskosten ergeben sich durch den Preis der Anlage, sind jedoch hoffentlich niedriger als die Vergütung, wenn man vom Solarteur nicht über den Tisch gezogen wurde!

    Der Smartmeter bringt aber noch viel mehr Vorteile, vor allem den, dass man endlich historisierte Transparenz über den Verbrauch hat. Da kommt man ganz schnell zum größten Verbraucher im Haus, der Wärmepumpe und fängt dort an, die Heizkurve zu optimieren :)…

    Im Fazit steckt IMO noch fail: — Die Lüftungsanlage im Sommer zum Beispiel für die Zeit abstellen, wo keine Sonne scheint. —

    Besser ists genau andersrum! Tagsüber bei knacke Sonnenschein die Lüftung abstellen, um die Hitze draußen zu lassen und lieber nachts mit kühlerer Außenluft laufen lassen. Idealerweise hat das Gerät einen Bypass zum Umgehen des Wärmetauschers, der dabei genutzt wird. Hat unsere THZ504 leider nicht.

    1. Hi Mario,
      wenn ich den Strom einspeisen würde, hätte ich 8,64 Cent pro kW in der Tasche. Ich verbrauche ihn selber, also habe ich das Geld nicht, das sind für mich Kosten. Wenn ich den Strom zum Beispiel nutze um zu heizen, muss ich so rechnen. Entweder 1m3 Gas für 70 Cent oder 10 kW Strom von der Sonne. Wenn ich sagen würde es sind keine Kosten, würde sich das voll rechnen. Bei 8 Cent pro KW speise ich allerdings lieber ein. Wobei, mal sehen was mit den Gaspreisen jetzt passiert.

      Lüftungsanlage: Wir haben einen Erdwärmetauscher. Unsere Frischluft hat konstant 9 bis 13 Grad, sowohl im Sommer als auch im Winter. Ich stelle die Lüftungsanlage (natürlich mit Bypass) also am Tag höher um mehr Kühlleistung zu haben. Nachts kann sie dann aus, da sie eh auf minimaler Stufe läuft und so gut wie nicht kühlt.

      Viele Grüße,
      Damian

  2. Der beste Boost für den Eigenverbrauch und damit deutliche Beschleunigung des ROI ist natürlich ein Elektroauto in Kombination mit einer Wallbox mit PV-Überschussladefunktion, aber das muss ich Dir bestimmt nicht erklären ;-).

    Speicher sind bilanziell ein Nullsummenspiel, Gewinn macht man damit nicht. Aber eine sehr schöne technische Spielerei und unterstützt die Energiewende!

  3. Hallo Damian,

    nach meinen bisherigen Recherchen und Infos richtet sich die Größe der Batterie ausschließlich nach dem Nachtverbrauch im Sommer. Dieser kann aufgrund des reduzierten Bedarfs der Wärmepumpe durchaus gering ausfallen.

    – Im Sommer hat man genug Überschuss und verbraucht diesen erst, wenn die PV nicht mehr ausreichend produziert. Allerdings: Sobald es am nächsten Morgen wieder PV-Strom gibt, bezieht man wieder direkt. Dann sollte der Speicher im besten Fall leer sein, um wieder neuen Überschuss aufnehmen zu können. Der Nachteil bei großen Speichern: Schafft man es nicht, den Speicher über Nacht leer zu machen, kann man über Tag auch nicht erneut Strom vollständig „aufladen“. Man wird also nur so viel leer gemacht haben, wie man in der (Sommer-)Nacht verbraucht.

    – Im Winter hingegen hat man nicht so viel Überschuss, als dass man den erhöhten Nachtverbrauch decken kann. Dann bekommt man auch einen kleinen Speicher nicht voll.

    Wirtschaftlich betrachtet ist ein 5kW- oder 7,5kW-Speicher oft sinnvoller als ein viel größerer der nicht richtig ausgenutzt werden. Selbst ein 2,5kW-Speicher bringt im Verhältnis zu seinem Preis einen ordentlichen „Puffer“ für die Sommernacht. Im besten Fall wird ein modularer Speicher genutzt, der ggf. auf einfache Weise aufgestockt werden kann, wenn sich am Verbrauch etwas ändert oder die Preis signifikant fallen.

    Etwas anders sieht es mit einem E-Auto aus, das tagsüber nicht mit dem Überschuss geladen werden kann. Hier möchte man ggf. ein paar mehr kW im Speicher vorsehen, um den PV-Überschuss vom Tag in die Nacht zu bringen? Wenn ich mit 2000kWh rechne und nur von 19-7 Uhr laden kann, ergeben sich (laut Solarkataster in unserem Kreis) 500kWh ohne Batterie und 1130 kWh mit 7,5 kWh-Batterie. Erhöht man auf 15 kWh (oder sogar 30 kWh) schafft man auch nur 1250 kWh an Ladung in das E-Auto. Trotz großer Batteriekapazität (und hohen Kosten) bringt es kaum finanzielle Vorteile. Mit 0,30 €/kWh gerechnet ergibt sich ein finanzieller Vorteil von 7,5kWh ggü. keiner Batterie von 340-150 € = 190 €/Jahr! In 15 Jahren sind das ohne Preissteigerungen etc. 2850 €, was einem die Batterie fürs E-Auto bringt.

    Mit 24h Verfügbarkeit des E-Autos (also tagsüber laden) bringt man ohne Batterie ca. 990 kWh und mit 7,5kWh-Batterie ca. 1350 kWh ins E-Auto. Hier sieht der Vorteil so aus: 405-297 € = 108 €. Erkennbar ist aber auch, dass es sich durchaus lohnt, das Auto mal zu Hause (Home Office?) zu lassen und direkt als PV-Überschuss zu lassen. Selbst ohne Batterie ist die Ersparnis enorm – und das nur durch ein anderes Verhalten! Über 15 Jahre sind es einfach summiert 1620 €. Auch hier zeigt sich grob, dass der Speicher bei passendem Verhalten rein wirtschaftlich keine gute Sache ist. Er bringt Vorteile bei verstärkter Nutzung nach Sonnenuntergang.

    –> Mich würde auch die anderen Meinungen zum Speicher interessieren. Geht der Trend eher Richtung kleiner Speicher (5 kWh), komplett ohne oder liege ich mit meiner Annahme vollkommen falsch? Noch habe ich keinen Auftrag vergeben, aber unnötig muss man kein Geld verschwenden 😉

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Damian Sulewski

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