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4 ETS Projekte als Vorlagen zum vergleichen
Ich habe damals nirgendwo ein kurzes ETS Beispiel gefunden.
Am liebsten hätte ich mein Projekt mit anderen verglichen.
Ich war neugierig, "Wie machen es die anderen?"
Deshalb habe ich für dich diese 4 ETS Projekte zusammen gestellt.
Du kannst die Projekte direkt in der ETS öffnen und sehen,
wie ich es gemacht habe.
Kenntnis über die KNX Topologie gehört zum absoluten Basiswissen im KNX Bereich. Selbst in einem Einfamilienhaus reichen die 64 Geräte einer Linie, genau genommen eines Liniensegmentes, oft nicht aus. Erweiterst du dann die Installation später, zum Beispiel weil eine Außenlinie hinzu kommt, kann es knifflig werden. Heute erkläre ich wie du mehrere Linien koppelst.
Hier eine vollständige Erklärung zur Topologie zu geben würde den Rahmen sprengen. Dafür gibt es einen eigenen Artikel: Physikalische Adresse in KNX – einfach erklärt. Schau da mal rein, dort findest du ein komplettes Beispiel zur Topologie, in einzelnen Schritten erklärt. Auch mit Außenline. Also gehe ich hier ganz kurz auf die wichtigsten Fakten ein.
Eigentlich ist es ganz einfach.
Es gibt bis zu 15 Bereiche, die jeweils aus einer Hauptlinie und bis zu 15 Linien bestehen.
Eine Linie kann 64 Teilnehmer enthalten. Über Linienverstärker kannst du sogar 255 Teilnehmer an einer Linie betreiben.
Insgesamt kann so eine Installation weit über 50.000 Teilnehmer haben.
So viele Geräte wird es zwar in einem Einfamilienhaus nicht geben, es gibt trotzdem Gründe sich über die Topologie Gedanken zu machen. Ein paar Punkte vorweg:
Jede Linie, und jedes Segment braucht eine eigene Stromversorgung
Ein IP-Router ermöglicht nur Zugang zu einer niedrigeren KNX Topologie.
Bedeutet: Über einen Router der an Linie 1 hängt, kannst du Linie 2 nicht programmieren.
Es bietet sich an, eine Außenlinie, für den Gartenbereich und mindestens eine Innenlinie, im Haus anzulegen.
Grund: Gibt es einen Kurzschluss auf der Außenlinie, weil du den Spaten falsch angesetzt hast, bleibt das Haus funktionsfähig.
Du kannst auch gerne auf meinem Nachbarblog smarthomebau.de weitere Grundlagen zu der KNX Topologie lesen. Schau einfach in diesen Artikel.
Wenn du absolut am Anfang von KNX stehst und zuerst die Grundlagen verstehen möchtest, schau in die Kategorie 1.3.1 Zuerst die Theorie, dort findest du Beiträge die dir das Thema KNX näher bringen.
Wenn du es eilig hast und jemand es dir beibringen soll, dann empfehle ich das Video von Frank Völkel. Er ist seit Ewigkeiten auf dem Markt und erklärt dir alle Einzelheiten.
Wie wird eine Außenlinie in die KNX Topologie integriert?
Zumeist läuft es so: Du verkabelst die Geräte im Haus fängst an mit der Programmierung. Die ETS schlägt als Adressen 1.1.xx vor, also nimmst du das auch. Dann kommt der Außenbereich, und du kratzt dich am Kopf.
Du kaufst einen Linienverstärker und ein Netzteil und machst weiter im Adressbereich 1.1.xx . So erzeugst du ein neues Liniensegment
Du kaufst einen IP-Router und ein Netzteil und erzeugst den neuen Adressbereich 1.2.xx. So erzeugst du eine neue Linie.
Du kaufst zwei Linienkoppler und zwei Netzteile und legst eine Hauptlinie an, Adressbereich 1.0.xx. Die vorhandene Linie 1.1.xx und die neue Linie 1.2.xx werden über die Hauptlinie gekoppelt.
Du kaufst einen Linienkoppler und ein Netzteil. Dann programmierst du deine vorhandenen Geräte auf die Hauptlinie (Adressbereich 1.0.xx) und hängst dort den Linienkoppler (Adresse 1.1.0) ein. Dann kriegt die Außenlinie die Adressen 1.1.xx
Was ist nun die beste Lösung?
Wir reden hier von KNX, das ist so als würdest du Fragen: „Was ist die Beste Anwendung für Wasser?“ Das System ist absolut flexibel, also ist jede der 4 Möglichkeiten in bestimmten Situationen „die beste Lösung“. Ich zähle mal ein paar Teile (Vor- und Nachteile) auf:
Lösung 1. Ein neues Liniensegment
Geringer Programmieraufwand, es werden nur die neuen Geräte programmiert.
Segmente sind galvanisch getrennt. Das heißt ein Kurzschluss draußen tut dem Haussegment nicht weh.
Kein Umprogrammieren vorhandener Geräte.
Linienverstärker filtern nicht. Alle Nachrichten sind also auch „draußen“ verfügbar.
Deine Komponenten im Haus können von Außen programmiert werden.
Meistens fällt diese Lösung durch den fehlenden Filter bereits durchs Raster. Alle Nachrichten auf die Außenlinie zu schicken, erhöht die Buslast und hinterlässt ein komisches Gefühl in der Magengegend. Also willst du Filterung, diese bieten die nächsten Lösungen. Zudem kannst du auch die Programmierung der Hausgeräte von Außen verhindern.
Lösung 2: Die neue Linie mit einem eigenen IP-Router
Zwei komplett getrennte Linien. Kommunikation läuft über das IP Kabel.
Erweiterbar, du kannst jederzeit eine dritte Linie über einen IP-Router hinzufügen.
Kein Umprogrammieren vorhandener Geräte.
Programmierung der Hauslinie von Außen nicht möglich
IP-Router sind teurer als Linienkoppler.
beim Programmieren musst du immer den richtigen Router benutzen. Du musst also die Verbindung in der ETS wechseln.
Ein IP-Router ist teurer als ein Linienkoppler. Zudem musst du immer darauf achten, mit welchem Router deine ETS gerade spricht. Außerdem macht es absolut keinen Sinn die beiden Linien so zu koppeln, dafür wurden ja Linienkoppler erfunden. Kosten und Aufwand, der bei den nächsten Lösungen vermieden wird.
Lösung 3: Eine neue Hauptlinie mit dem Adressbereich 1.0.xx und zwei Linien 1.1.xx und 1.2.xx
Zentrale Geräte wie Wetterstation und der IP-Router werden in die Hauptlinie gehängt.
Wenig Umprogrammieren vorhandener Geräte.
leicht erweiterbar, durch weitere Linienkoppler und Netzteile
zusätzliche Kosten durch Linienkoppler und Netzteil.
Ein zusätzlicher Koppler, und ein drittes Netzteil für die paar Geräte im Außenbereich? Wenn du die Mehrkosten sparen willst, kannst du diese auch in Zeit umwandeln und Lösung 4 wählen.
Lösung 4: Die bestehende Linie als Hauptlinie
Auch eine Bilderbuchtopologie
Die Buslast wird auf der Hauptlinie gehalten
Geringe Kosten gegenüber der Lösung mit einer separaten Hauptlinie
Leicht erweiterbar durch weitere Linienkoppler und Netzteile
Alle Geräte im Haus kriegen eine neue Adresse (also auch neu Beschriften)
Hättest du beim Anlegen der Installation direkt die Hauptlinie 1.0.xx angelegt, wäre die Umsetzung dieser Lösung jetzt einfacher.
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Egal wie du deine Installation anlegst, du kannst sie immer neu konfigurieren und erweitern. Besonders über die Topologie solltest du dir allerdings einige Gedanken machen. Du wirst über 64 Geräte hinauskommen, früher oder später. Alleine wegen der Filterung solltest du den Außenbereich schon als eigene Linie konzipieren. Die Realisierung über ein Liniensegment ist also nur eine schnelle Zwischenlösung. Da die Hauptlinie genau so behandelt werden kann, wie jede andere Linie, kannst du ruhig in deinem Eigenheim erst einmal mit dem Bereich 1.0.xx anfangen. Mit dieser Lösung legst du dir die wenigsten Steine in den Weg. Möchtest du allerdings nachher definitiv viel erweitern, zum Beispiel eine Linie pro Stockwerk, oder getrennte Linien pro Wohnung, kauf gleich einen zusätzlichen Linienkoppler und ein Netzteil, dann kommen an die Hauptlinie wirklich nur zentrale KNX Geräte.
Wiedereinmal ein Beitrag der länger geworden ist, als ich dachte. Doch die KNX Topologie ist das A und O in diesem Business, also besser drei mal lesen, als nachher den steinigen Weg gehen. In diesem Sinne,
vielen Dank für den tollen Beitrag. Kannst du mir sagen wie die Filterung der beiden Linien Innenbereich und Außenbereich realisiert wird? Benötige ich zwingend einen IP-Router oder tuts auch eine IP-Schnittstelle?
Danke schon im Voraus.
Viele Grüße,
Thomas
stromi
Hallo Damian,
ich würde auch gerne die Variante 4 wählen. Allerdings mit der Option auf Variante 3. Kann ich mit 1.0.0 anfangen, alle Innengeräte zunächst dort hinein packen, dann einen LK und SV kaufen, damit die Linie 1.2.x für den außenbereich erzeugen und die Außengeräte dort rein packen, und die 1.1.x erst mal fehlen lassen um diese später ggf. für eine separate Innenlinie zu nutzen? Oder kann man die 1.1.x nicht einfach fehlen lassen und die 1.2.x dann für außen nutzen?
– Hauptlinie 1.0.x als Aussenlinie (wenige Geräte für Aussen)
– Linie 1.1.x als Innenlinie (viele Geräte innnen)
Zwei Stromversorgungen, eine „kleine“ für die Aussenlinie und eine „große“ für die Innenlinie. Zwischen den Linien ein Lininienkoppler.
Vorteil: Wenig Hardware/Kosten (1 LK + 2 SV). Wenn später mal neue Geräte und Linien hinzukommen sollten, kann obiges relativ einfach in eine „Lehrbuch-Installation“ geändert werden, d.h. die (wenigen) Aussengeräte auf 1.2.x verschieben (mit einer weiteren SV und LK) und die Hauptlinie 1.0.x dann wirklich nur noch als Hauptlinie nutzen.
Übersehe ich etwas oder ist das (k)eine gute Idee?
Das würde mich auch interessieren 🙂
Da ich leider auch mit 1.1.x angefangen habe und nun für bisher 1 Außengerät, alles umprogrammieren müsste…
Den LK und die 2. SV habe ich bereits da und eigentlich wäre mir nur eine Kurschlusssicherheit wichtig.
Also wenn die Außenlinie ausfällt, das die Innenlinie nicht beeinträchtigt wird. Unnötige Bustelegrammweiterleitung wäre natürlich auch ein Thema.
Hi Micha,
prinzipiell ist das egal. Wenn allerdings später eine dritte Linie dazu kommt, verbindet die Außenlinie alles. Wenn die also ausfällt können die beiden anderen nicht mehr miteinander reden.
Hallo Damian,
ich habe ein Anmerkung zum Liniensegment (Lösung 1). Dies trifft nur für KNX-Installationen vor 2018 zu. Nach 2018 also alle ab Januar 2019 ausgelieferten Linienkoppler können bis zu 256 TP-Geräte in einer Linie auch ohne Linienverstärker. Damit ist die Anzahl der Geräte in einer Linie erst einmal von der Spannungsversorgung abhängig (Siehe KNX-Grundkursunterlagen Ausgabe März 2020 S. 45 ff).
Hallo Damian,
Danke für deinen Blog, ich habe schon viel gelernt und auf deinen Blogpost hin meine Innenlinie auch direkt auf 1.0.x gehängt.
Zur Variante 4 habe ich noch eine Frage. Könnte ich anstelle des Linienkopplers auch einen IP-Router verwenden. Dem dem Router dann beide Linien programmieren, eine Raspberry für eine Visu anhängen und zusätzlich Innen und Außenbereich trennen, damit jemand mit Zugang zum Grünen Kabel außen nichts Innen schalten kann.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Danke und mach weiter so!
Danke für den Artikel,
aktuell dreht sich ein wenig etwas bzgl. der Kosten (Stand 2022-07-11) am Bespiel MDT:
MDT SCN-IP000.03 IP Interface – 152,26€
MDT SCN-LK001.03 Linienkoppler – 179,31€
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Hallo Damian,
vielen Dank für den tollen Beitrag. Kannst du mir sagen wie die Filterung der beiden Linien Innenbereich und Außenbereich realisiert wird? Benötige ich zwingend einen IP-Router oder tuts auch eine IP-Schnittstelle?
Danke schon im Voraus.
Viele Grüße,
Thomas
Hallo Damian,
ich würde auch gerne die Variante 4 wählen. Allerdings mit der Option auf Variante 3. Kann ich mit 1.0.0 anfangen, alle Innengeräte zunächst dort hinein packen, dann einen LK und SV kaufen, damit die Linie 1.2.x für den außenbereich erzeugen und die Außengeräte dort rein packen, und die 1.1.x erst mal fehlen lassen um diese später ggf. für eine separate Innenlinie zu nutzen? Oder kann man die 1.1.x nicht einfach fehlen lassen und die 1.2.x dann für außen nutzen?
Liebe Grüße
stromi
Hallo Stormi,
ja, das geht so auch. Du kannst die 1.1 einfach weg lassen und später einfügen.
Grüße,
Damian
Ich möchte eine Variante 4b vorschlagen:
– Hauptlinie 1.0.x als Aussenlinie (wenige Geräte für Aussen)
– Linie 1.1.x als Innenlinie (viele Geräte innnen)
Zwei Stromversorgungen, eine „kleine“ für die Aussenlinie und eine „große“ für die Innenlinie. Zwischen den Linien ein Lininienkoppler.
Vorteil: Wenig Hardware/Kosten (1 LK + 2 SV). Wenn später mal neue Geräte und Linien hinzukommen sollten, kann obiges relativ einfach in eine „Lehrbuch-Installation“ geändert werden, d.h. die (wenigen) Aussengeräte auf 1.2.x verschieben (mit einer weiteren SV und LK) und die Hauptlinie 1.0.x dann wirklich nur noch als Hauptlinie nutzen.
Übersehe ich etwas oder ist das (k)eine gute Idee?
Das würde mich auch interessieren 🙂
Da ich leider auch mit 1.1.x angefangen habe und nun für bisher 1 Außengerät, alles umprogrammieren müsste…
Den LK und die 2. SV habe ich bereits da und eigentlich wäre mir nur eine Kurschlusssicherheit wichtig.
Also wenn die Außenlinie ausfällt, das die Innenlinie nicht beeinträchtigt wird. Unnötige Bustelegrammweiterleitung wäre natürlich auch ein Thema.
Hi Micha,
prinzipiell ist das egal. Wenn allerdings später eine dritte Linie dazu kommt, verbindet die Außenlinie alles. Wenn die also ausfällt können die beiden anderen nicht mehr miteinander reden.
Viele Grüße,
Damian
Hallo Damian,
ich habe ein Anmerkung zum Liniensegment (Lösung 1). Dies trifft nur für KNX-Installationen vor 2018 zu. Nach 2018 also alle ab Januar 2019 ausgelieferten Linienkoppler können bis zu 256 TP-Geräte in einer Linie auch ohne Linienverstärker. Damit ist die Anzahl der Geräte in einer Linie erst einmal von der Spannungsversorgung abhängig (Siehe KNX-Grundkursunterlagen Ausgabe März 2020 S. 45 ff).
Liebe Grüße
Jöckes
Hallo Jöckes,
vielen Dank für die Info!
Grüße,
Damian
Hallo Damian,
Danke für deinen Blog, ich habe schon viel gelernt und auf deinen Blogpost hin meine Innenlinie auch direkt auf 1.0.x gehängt.
Zur Variante 4 habe ich noch eine Frage. Könnte ich anstelle des Linienkopplers auch einen IP-Router verwenden. Dem dem Router dann beide Linien programmieren, eine Raspberry für eine Visu anhängen und zusätzlich Innen und Außenbereich trennen, damit jemand mit Zugang zum Grünen Kabel außen nichts Innen schalten kann.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Danke und mach weiter so!
Grüße
Chris
Danke für den Artikel,
aktuell dreht sich ein wenig etwas bzgl. der Kosten (Stand 2022-07-11) am Bespiel MDT:
MDT SCN-IP000.03 IP Interface – 152,26€
MDT SCN-LK001.03 Linienkoppler – 179,31€