Unser Robo-Rasenmäher wird 6 Jahre alt. Da dieses Stück Technik bei Wind und Wetter draußen ist, möchte ich heute einen Zwischenbericht schreiben. Den nächsten Bericht gibt es dann wieder in 6 Jahren. OK, vielleicht auch früher, wenn der Mäher es nicht mehr so lange macht. Wir haben übrigens einen WORX Landroid WR102SI. Den haben wir damals, kurz nach dem Einzug als Angebot bei einem Bauhaus gekauft. So viel vorweg: An dem Rasenmäher war in der ganzen Zeit keine Reparatur nötig. Er läuft und läuft und läuft. Nur drum herum musste ich mal ran. Aber lies selbst.
Inhalt
Warum wir uns damals für einen Robo-Rasenmäher entschieden haben?
Nun ja, ich mähe ungern Rasen. Es gibt ja Menschen, die das als Meditation sehen und sogar gerne machen. Diese Menschen verstehe ich nicht. Stumpf hinter einem Gerät her zu laufen ist nichts für mich. Auf der anderen Seite wollten wir ein Stück Rasen im Garten haben, also kam nur ein Robo-Rasenmäher in Betracht. Die Auswahl 2016 war noch nicht so groß wie heute. Damals gab es eigentlich nur „Husquarna“ oder „Baumarkt“ also Worx. Ich habe mich für Worx entschieden, da es eine Anbindung an unser SmartHome gegeben hat. Bei Husquarna gab es zwar eine App, man konnte aber nicht von einem anderen System auf den Mäher zugreifen. Worx hat eine offene API über die du alle Informationen abgreifen kannst, und sogar den Mäher steuern kannst.
Zudem hatten wir ja die Chance unseren Garten direkt auf den Rasenmäher auszurichten. Die Außenanlagen waren ja noch nicht geplant. Also haben wir darauf geachtet, dass Pflaster und Rasen auf einer Ebene sind. Auch die Terrasse ist auf Höhe des Rasens. Wir haben keine Stufen oder mehrere Ebenen. Damit war der Grundstein für den Robo-Rasenmäher gelegt. Ich hatte damals noch die Hoffnung keine Zusatzgeräte kaufen zu müssen. Ein „konventioneller“ Rasenmäher sollte schon mal gar nicht ins Haus. Das würde ja alles der Robo erledigen. Weit gefehlt. Es kam ganz anders.
Wie ging es nach dem Kauf weiter?
Ich hatte ja keinen Plan vom Thema Rasen. Gebe es ja zu, bin etwas blauäugig an die Sache ran gegangen. Später mussten wir fest stellen: ein konventioneller Rasenmäher muss doch sein. Aber eins nach dem anderen.
Der Rasen wächst …
Unser Budget hat keinen Rollrasen erlaubt, also haben wir die Fläche begradigt und eine Tüte Samen verstreut. Dann fleißig gegossen und gewartet. Da wir ja davon ausgegangen sind, das Samen, Samen sind, haben wir den günstigsten Rasensamen gekauft, den wir kriegen konnten. Nach kurzer Zeit kam auch was, allerdings mehr Unkraut als Rasen. Also war unsere Abendbeschäftigung erstmal: Unkraut jäten auf der Rasenfläche. Später habe ich erfahren, dass der Name „Berliner Tiergarten“ nicht geschützt ist, also kann da alles drin sein. Bei uns war es dann wahrscheinlich eine Mischung zwischen Rasensamen und einem Anteil Unkrautsamen.
Heute hätte ich übrigens einen viel hochwertigeren Rasensamen genommen. Aus Erfahrung wissen wir inzwischen, dass da viel weniger Unkraut kommt.
Das erste Mähen …
Ja, genau hier fing es dann an. Du kannst ja nicht den Robo-Rasenmäher direkt über den frischen Rasen fahren lassen. Die Räder machen mehr kaputt als sonst was. Da der Mäher durchaus mal irgendwo gegen fährt und auch ziemlich abrupt die Richtung wechselt, würde ja der Rasen samt Wurzel durch die Gegend fliegen. Also einen Rasenmäher geliehen und fertig. Ist ja nur am Anfang. Habe ich gedacht. Nach ein paar Wochen durfte dann aber auch der Roboter drauf.
Den Begrenzungsdraht hatte ich ja schon vorher verlegt. Also ging es direkt auf die Fläche. Leider hatte ich noch nicht so viel Erfahrung mit dem Draht und musste es an einigen Stellen nochmal umlegen. Da der Draht aber auf der Fläche auf lag, ging das fast ohne Beschädigungen. Die Kritischen Stellen waren übrigens die Kurven. Der Mäher mag keine 90 Grad Winkel. Er fährt auch gerne im größeren Bogen um Säulen herum. Alles das durfte ich dann lernen.
Die Rasenkanten …
Auf der Fläche ist so ein Mäher durch nichts zu ersetzen. Er zieht seine Bahnen und mulcht das Gras wunderbar. Die Kanten sind die Herausforderung. Da wir quasi alle Kanten ebenerdig haben, konnte das Gras munter auf die Terrasse und Einfahrt wachsen. An den Stellen liegt es ja auf dem Boden und wird vom Mäher nicht erfasst. Hätten wir da übrigens eine Wand, oder Erhöhung, müsste ich auch „Hand anlegen“, da der Mäher nicht bis in die Kante mäht. Also musste Werkzeug her.
Wir haben uns dann, nach eingehender Analyse der Bewertungen und einigen YouTube Videos für den Wolf Rasenkantenschneider entschieden. Beim ersten Durchgang ist es noch echt anstrengend. Später wird es aber leichter, da die Kante ja schon besteht und du nur das frisch gewachsene Gras weg schneidest. Das habe ich dann doch noch ab und zu manuell machen müssen.
Heute haben wir noch den Gardena Turbotrimmer. Damit geht es noch leichter, wenn der Wolf erstmal die Vorarbeit geleistet hat. Den Turbotrimmer nutzen wir auch um die Bäume herum und um die Stelzen vom Klettergerüst, was letztes Jahr auf die Rasenfläche kam. Da kommt der Mäher ja nicht ganz hin.
Der erste Frühling …
So verlief die erste Saison recht Ereignislos. Der Mäher zog seine Bahnen und wir saßen auf der Terrasse und tranken Kaffee. Es ist echt entspannend so einem Mäher bei der Arbeit zuzuschauen. Ab und zu habe ich dann noch den Begranzungsdraht anders verlegt, das war aber auch alles. Ach ja, und da ich zu den Menschen gehöre, die einen Spaten einfach so in die Erde hauen, musste die den Draht auch einige Male flicken. Allerdings nutze ich dazu nicht mehr die originalen Verbinder, sondern habe mir „Schrumpfschlauch“ besorgt und löte die Enden zusammen. Das hält um einiges länger in der Erde, als alles andere. Zumindest alles was ich versucht habe.
Ja, kommen wir zum Frühling. Der Mäher war natürlich über den Winter schön warm auf dem Dachboden verstaut. Und der Rasen wuchs fröhlich vor sich hin. Irgendwann war der Rasen dann „ganz plötzlich“ zu hoch für den Mäher. Nicht falsch verstehen, der Mäher schafft auch Rasen, bei dem er ca. 10 cm abschneiden muss. Das wird aber nicht mehr so schön gemulcht, und es bleibt dann liegen und sieht nicht so toll aus. Also normalen Rasenmäher leihen und spazieren gehen.
Im Herbst haben wir dann auch „von Hand“ gemäht.
Ganz einfach deswegen, da es dann viel Regnet. Der Mäher muss bei uns aber täglich fahren. Wenn er mal zwei oder drei warme Regentage auslässt und dann nur einmal fährt sieht der Rasen aus, als hätte ich versucht ein Labyrinth aufzuziehen. Also besser ab und zu die Regenpausen nutzen und mit einem Mäher spazieren gehen. So lernt man übrigens auch Wertschätzung für seinen Roboter kennen.
Was musste ich in den 6 Jahren reparieren?
Nun wie oben schon gesagt: an dem Mäher war nichts dran. Die Batterie ist nicht mehr so wie sie mal war. Ich erinnere mich daran, dass er am Anfang circa 1 Stunde 20 Minuten am Stück gefahren ist. Heute schafft er so ungefähr 50 Minuten. Das ist ja kein Grund ihn auszutauschen, dann muss der Mäher halt öfter nach Hause fahren.
Der Begrenzungsdraht musste allerdings getauscht werden. Irgendwann waren da so viele Verbindungen drin, dass der Mäher gestreikt hat. Während du übrigens einen kompletten Bruch mit einem AM Radio finden kannst, hatte ich am Ende ganz viele „fast Brüche“. Durchgang war da, allerdings mit einem sehr hohen Wiederstand. Also habe ich vor einem Jahr, den Draht getauscht. Das wars, sonst keine zusätzlichen Ausgaben (außer Messer natürlich).
Zu Rasenpflege benutzten wir übrigens die Produkte von Oscorna. Der Bodenaktivator hat innerhalb von 2 Jahren unseren Lehm in ein Würmerparadies verwandelt. Der Rasen wächst dadurch viel besser. Zwei mal im Jahr kommt dann noch der Rasendünger von Oscorna dazu.
Fazit
Ganz ohne konventionellen Mäher kommen wir nicht aus. Dieser kommt im Frühling und im Herbst zum Einsatz. Den Rest des Jahres steht er dann hinter dem Haus im Gartenhäuschen. Dann ist nämlich der Robo-Rasenmäher für die Fläche zuständig. Die Rasenkanten müssen wir allerdings manuell machen. Wenn du da eine Idee hast, wie man auch das automatisieren kann, ab in die Kommentare damit.
Wir würden uns immer wieder für einen Robo-Rasenmäher entscheiden. Du hast mehr Freizeit, und der Rasen ist immer schön auf einer Länge gemäht. Wenn der Mäher sich einmal „eingefahren“ hat, dass heißt, der Begrenzungsdraht ist optimal verlegt, vergessen wir ihn oft über Wochen.
Zuerst großes Lob auf das Blog. Finde (als KNX-Nutzer) sehr interessant und informativ.
zum aktuellen Artikel: Robomäher finde ich als die schlimmsten Gartengeräte mithin. Damit werden sehr viele Gartenmitbewohner sprich Igel, Frösche oder Kleinvögel schlimm verletzt oder getötet. Da es ganz ohne konventionellen Mäher nicht geht braucht man diese „Roboten“ auch nicht. Ist aber meine persönliche Meinung. ansonsten wie oben geschrieben: sehr interessant. Wetterstation und Bewässerung fand ich sehr gut. Habe nach dem Lesen des Artikels über die Bewässerung mein Bewässerungscomputer raus geschmissen und auf KNX umgestellt, es funktioniert sehr gut.
Hi Hans!
Danke für das Lob!
Ein ähnlicher Kommentar zu dem Artikel kam auch über Facebook. Dazu muss ich sagen: Ich habe in den 6 Jahren, wo der Roboter aktiv ist, kein einziges Tier gefunden, das durch ihn verletzt worden wäre.
Vielleicht liegt es daran, dass unser Mäher nur am Tag fährt. Er startet nicht vor 10 Uhr (da ist der Rasen eh noch feucht) und ist abends spätestens um 22 Uhr in der Station.
Wir wohnen direkt am Feld (wie man einigen Bildern hier entnehmen kann), Rehe fressen unsere Pflanzen nachts an und wir haben mindestens einmal im Jahr einen Maulwurf…
Es kann also nicht daran liegen, das hier nix los ist. Trotzdem akzeptiere ich natürlich deine Meinung.
Viele Grüße,
Damian
„Roboter“ ist das Fachkeyword der Digitalbranche im 21.ten Jahrhundert. Danke für das Teilen eurer Erfahrung mit dem Robo-Rasenmäher. Ich wünsche http://www.knx-blogger.de weiterhin viel Erfolg!
Ein sehr aufschlussreicher Artikel über eure Erfahrungen mit dem Robo-Rasenmäher. Ich habe den ich mit Begeisterung gelesen. Danke für den interessanten Einblick in die Welt des Robo-Rasenmähers.