Kann ich bei meinem Neubau zuerst KNX vorbereiten und dann später nachrüsten? Erst kürzlich habe ich diese Frage gestellt bekommen. Na klar geht das! Die eigentliche Frage ist ob es sich lohnt. Was möchtest du denn vorbereiten? Nur die Verkabelung und den Schaltkasten, oder noch weniger? Das wichtigste am Bus ist die Elektroinstallation. Schauen wir uns das mal im Detail an.
Inhalt
KNX später und die Verkabelung schon jetzt?
Planst du deinen Neubau, machst du dir viele Gedanken, zur Raumaufteilung oder zur Nutzung der Räume. Möchtest du vielleicht später KNX nachrüsten musst du noch mehr Dinge bedenken. Die Idee: „Ich mache heute eine konventionelle Verkabelung und rüste später auf KNX um“ ist zwar gut, das geht allerdings nicht ganz so einfach. Schau mal auf das Thema Verkabelung. KNX vorbereiten bedeutet Sternverkabelung bei der Elektrik. Das heißt alle Lichtquellen müssen aus der Verteilung angefahren werden. Steckdosen die geschaltet werden, müssen auch aus der Verteilung angefahren werden. Alle diese Dinge musst du schon bei der Elektroinstallation im Sinn haben. Du machst dir also vor dem Hausbau einen Plan für KNX. Dein Elektriker muss sehr viel mehr Kabel ziehen und das wirkt sich auf den Preis aus. Die Investitionen für die KNX Planung und Verkabelung hast du also sofort. Genau so wie den Zeitaufwand.
Sind die Komponenten wirklich so teuer?
Die meisten glauben, die Komponenten sind das teuerste, das ist nicht zwingend so. Wenn du dich dafür entscheidest in deinem Haus erst konventionelle Schalter zu verbauen, kaufst du vieles doppelt. Nehmen wir als Beispiel das Kinderzimmer. Du ziehst aus dem Schaltschrank eine Leitung bis zur Deckenleuchte. Diese Leitung geht am Lichtschalter vorbei. Dann kannst du mit dem konventionellen Schalter das Licht schalten. Nun legst du aber gleich auch ein Bus Kabel zum Schalter. Damit kannst du später den Schalter durch einen KNX Taster ersetzen und das Licht über KNX steuern und dimmen. Den Schalter schmeisst du nachher weg.
Auch zu den Rollladen ziehst du eine eigene Stromleitung. Damit du das Rollo steuern kannst setzt du einen konventionellen Taster neben das Fenster. Nun hast du zwei Möglichkeiten:
- erstens du ziehst die Bus Leitung zu dem Taster und ersetzt diesen durch einen KNX Taster.
- zweitens du setzt neben der Tür, an die Stelle wo der Lichtschalter sitzt, einen KNX Taster für Rollläden und Licht.
Mit der zweiten Lösung hast du zwei konventionelle Schalter durch eine KNX Komponente ersetzt. Diese Reduzierung kannst du überall im Haus machen.
Du siehst also der Umstieg später ist gar nicht so einfach. Nur in jede Ecke so eine Busleitung legen, ist nicht. Da steckt viel mehr dahinter. Des Weiteren gibst du jetzt viel Geld für konventionelle Schalter aus, die du später wahrscheinlich wegwerfen wirst.
Ich habe damals nirgendwo ein kurzes ETS Beispiel gefunden.
Am liebsten hätte ich mein Projekt mit anderen verglichen.
Ich war neugierig, "Wie machen es die anderen?"
Deshalb habe ich für dich diese 4 ETS Projekte zusammen gestellt.
Du kannst die Projekte direkt in der ETS öffnen und sehen,
wie ich es gemacht habe.
- 1. Rollladensteuerung
- 2. Präsenzmelder benutzen
- 3. Licht schalten mit einem Taster
- 4. Fensterkontakte richtig parametrieren
Ich habe doch keine Zeit!
Ein weiterer Grund für das Aufschieben von KNX ist die Zeit. Der Rohbau steht, der Elektriker kommt bald und du hast gerade von KNX gehört. Dann also schnell vorbereiten und später schön machen. Auch das ist nicht so einfach. Wenn du dem Elektriker sagst, er soll alles als Stern Verkabelung verdrahten wird es richtig teuer. Dann Spielen die KNX Komponenten und die Programmierung auch keine Rolle mehr. Denn in der Zeit, in der so ein Elektriker werkelt, kannst du die KNX Komponenten beschaffen und vielleicht sogar programmieren.
Überlege dir also gut, ob du beim Hausbau erst konventionelle Schalter verbaust, nur um diese dann weg zu werfen. Oder ob du sofort auf eine minimale KNX Installation setzt. Bei dieser Installation wird Licht, Rollläden und Heizung zwar an KNX angeschlossen, aber spätere Erweiterungen vorgesehen. Dann kannst du nach und nach deine Installation ausbauen und hast trotzdem einen günstigen Einstieg in die Technik.
Viel Spass mit KNX!
Beitragsbild: Hans / Pixabay
Hallo, der Beitrag ist Interessant. Aber ich muss auch mal dazu mein Senf angeben 🙂
Ich bin selbst Elektriker und habe bei meinem Hausbau mit dem KNX erst später machen wollen. Ich habe aber schon im vor raus jedes Zimmer einzeln mit Licht und Steckdosen abgesichert. Heist, eine Zuleitung fürs Licht und eine für die Steckdosen gezogen. Auch eine Stern Verrohrung für den Späteren Bus in jedes Zimmer gezogen. Von der Bus Dose auf der Decke ein Rohr in jeden fähigen Bus Gerät verlegt fürs später, wie z.b. Den Lichtschalter an der Tür. Aber, von dem Lichtschalter habe ich auch ein Rohr weg zu der Steckdose unter dem Schalter. Um die 230V abzugreifen. So hab ich die Möglichkeit eine Lampe durch den Lichtschalter Provisorisch in jedem Zimmer zu erzeugen. Später einfach die 230V Leitung raus und durch die Busleitung ersetzen. Gut, die Schalter sind dann unbrauchbar, aber man kann die auch später verkaufen. So teuer sind die auch nicht. Die Rolladen habe ich sofort auch provisorisch an den Jalousieaktoren angeschlossen. So kann ich die sofort von da steuern. Natürlich nicht aus jedem Zimmer. Aber so muss man nicht die extra Taster für kaufen. Damit habe ich nicht den großen Druck mit dem KNX und konnte mein Bau vorziehen statt sich sehr große Gedanken mit dem KNX zu machen. Jetzt wo alles fast fertig ist, habe ich auch fast alle KNX Komponente gekauft und in den Schrank eingebaut. Bin auch dabei am verdrahten und die Busleitung zu ziehen. Demnächst habe ich vor ein Zimmer komplett auf KNX umzubauen. So dann Zimmer für Zimmer. Und ohne Zeitdruck 🙂 Natürlich ist sehr viel mehr Verrohrung verlegt worden. Aber ich denke, ich habe es später beim weiteren Ideen leichter was dazuzubauen. Tut mir Leid für die Rechtschreibfehler, es ist auch sher später wo ich das verfasse 🙂 Mit Freundlichen Grüßen