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openhab-2.5 jahre erfahrung
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openHAB – meine Erfahrungen nach 2.5 Jahren

Das Gehirn eines Smart Homes ist der Server. Der Ort, an dem die ganzen Informationen zusammen laufen und in Logiken verarbeitet werden. Von dort aus geht es dann zur Anzeige, also Visualisierung. Oder „Wenn … dann …“ Logiken lösen Aktionen aus. Bei mir arbeitet als Server eine Installation von openHAB und das seit 2.5 Jahren. Langsam müsste wieder was neues ins intelligente Haus. Ein update auf 2.5 wird es eher nicht, lies hier warum.

Was ist openHAB?

Wenn ich von einem Server für ein Smart Home spreche, dann gibt es unzählige Varianten und Möglichkeiten dein Haus zu steuern. Ich werde hier nicht auf alle eingehen, eine kleine Einleitung möchte ich aber schon geben. Du kannst ja zwei Kapitel überspringen und direkt zu den Erfahrungen Springen, wenn du magst.

Wie viel willst du selber machen?

Bei der Hardware hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Software herunterladen und auf vorhandene Hardware installieren
  2. Software und Hardware zusammen kaufen

Alternative 1 ist zumeist günstiger, da sie nur die Software beinhaltet. Hierunter fällt auch openHAB2, da es die Software kostenlos gibt. Es tummeln sich hier einige auf dem Markt, die alle sehr viel versprechen und mehr oder weniger halten. Achte bitte unbedingt auf ein „lebendes“ System. Versuch nichts aufzusetzen, was in einigen Jahren weg ist vom Markt.

Alternative 2 ist zumeist stabiler, da die Hardware auf die Sofware abgestimmt wurde. Der Gira Home Server ist da das prominenteste Beispiel. Es gibt aber auch andere, mir fällt da der EIBport ein.

ioBroker ist ein Server, den es sowohl als auch gibt. Entweder du lädst dir die Software herunter und installierst sie auf deinen Raspberry PI oder du kaufst das ganze als Paket. Komplett und installiert.

Als ich angefangen habe und den openHAB vor 2,5 Jahren angeschafft habe, war ich voll auf Variante 1. Ist günstiger, die Hardware ist schon da, und ich kann wahrscheinlich mehr „individualisieren“. Heute denke ich etwas anders. Ich bin mir nicht sicher, ob das billiger ist.

Was ist dir am Home Server wichtig?

In diesem Abschnitt unterscheide ich dann auch nochmal gerne in zwei Kategorien:

  1. Starten, Ergebnisse sehen, zufrieden sein, etwas anpassen.
  2. Konfigurieren, starten, optimieren, updaten, erweitern, Erweiterungen optimieren, (zufrieden sein)

Da ich aus der Informatik komme, habe ich nie Angst vor Variante 2 gehabt. Ich sehe eher die Möglichkeiten die so ein System wie openHAB bietet. Wenn es ein Plugin nicht gibt, dann bau ich mir halt selber eins. Ich habe in den letzten 2.5 Jahren auch sehr viele Stunden in das System gesteckt. Wie du siehst, habe ich aber das „zufrieden sein“ in Klammern bei der Variante 2 gesetzt. Zumindest lief bei mir openHAB nie so, dass ich zufrieden war. Das mag aber auch an mir liegen.

Warum habe ich mich für openHAB entschieden?

Nun, dann zählen wir mal die Anforderungen auf, die ich so hatte. Ach ja, der erste „Home Server“ den ich im Einsatz hatte war smarthome.py, eine Python basierte Sammlung von Skripten die ganz tolle Logiken kann und praktisch mit allem kommunizieren kann was es gibt. Ich gebe aber zu 2015 spuckte Google noch nicht so viel aus wenn du „kostenloser home server“ eingegeben hast. Also die Anforderungen:

  1. Kostenlos und auf einem Raspberry PI lauffähig
  2. Ich möchte ALLES anbinden. Alles, im Notfall baue ich das Plugin selber. Ich kann ja einige Sprachen.
  3. Visualisierung, soll „out of the Box“ gehen. Ich bin eh der Typ der lieber ein Photo auf dem Tablet sieht als 30 Daten aus allen Bereichen.
  4. KNX Anbindung sollte einfach sein.

Ja und bei diesen Anforderungen im Jahre 2018 blieb nicht viel übrig. Außerdem reizte mich Java, da ich das für eine gute Idee hielt. Also kam openHAB2 ins Haus und alle Logiken wurden adaptiert. Ich habe einige Logiken.

Positive Eigenschaften, die ich bis heute schätze:

Ich sagte ja am Anfang, ich weiß nicht ob ich bei openHAB bleibe. Es steht aber jetzt schon fest, dass ich mir als nächstes ioBroker anschauen werde. Der Umstieg liegt aber nicht unbedingt an den Nachteilen, mein Bauch sagt mir einfach mal wieder: du brauchst ein neues Spielzeug. Kommen wir zu den Vorteilen:

  1. openHAB ist kostenlos. Immer noch, soweit ich weiß.
  2. Es ist eine Meta Platform. Das heißt eine Grundlage für Plugins. Erst die Plugins erwecken es zum Leben. Es gibt Milliarden von Plugins. Ein Grund für openHAB war zum Beispiel: es gibt ein Plugin für meine Lüftungsanlage von Helios.
  3. Die Visualisierung geht fast „out of the Box“ du musst nicht viel selber machen. Hast dann aber auch eine, sagen wir nicht so tolle Visualisierung.
  4. Ganz wichtig und auch eine Anforderung für die Zukunft: Die Visualisierung ist eine Webseite. Ich rufe eine URL im Browser auf und habe meine Visu. Ich will keine Apps installieren, schon gar nicht auf meinem Arbeitsrechner.
  5. Auch ganz wichtig: Ich möchte durchaus komplexe Logiken umsetzen können.
  6. Es gibt eine große Community, die einen bei allen Fragen unterstützt.
  7. Super wichtig für mich: KEINE CLOUD!

Du siehst also, es gibt durchaus Gründe sich für openHAB zu entschieden. Kommen wir nun endlich zu meinen Erfahrungen. Ich gehe dabei die einzelnen Punkte alle durch.

Meine Erfahrungen mir openHAB.

Also die einzelnen Vorteile im Detail und aller Klarheit.

openHAB ist kostenlos

Wie bei allem in der Welt gilt auch hier: Du kannst entweder die Menschen dafür bezahlen, dass sie etwas für dich tun, oder deine Arbeitskraft dafür einsetzen etwas zu gestallten. Also habe ich gestaltet. Die Visualisierung gefiel mir nicht, also den HABPANEL genommen und gebaut bis es toll aussah. Weitere Plugins ausprobiert. Gemerkt, dass die nicht ganz „stable“ sind. Also wieder deaktiviert. openHAB kann so ziemlich alles, kostenlos. Es gibt aber den Spruch „Wer alles kann, kann nichts richtig“. Kommen wir zum „kostenlos“. Die Software ist kostenlos. Es ist allerdings Java, also erwarte nicht das du das Ding auf einem uralt Rechner mit 4 GB RAM laufen hast. Ja, openHAB alleine läuft da bestimmt. Ich setze allerdings gleichzeitig folgendes auf dem Server ein, weil es nötig ist:

  • eine mySQL Datenbank um die gemessenen Daten zu speichern
  • Grafana – ein Tool um Graphen mit den Daten aus der Datenbank zu zeichnen
  • ZoneMinder – überwacht die Kameras und meldet an openHAB wenn Bewegung erkannt wurde.

Wenn du morgens sehen möchtest, wie der Temperaturverlauf in der Nacht war, kommst du um die ersten beiden Punkte nicht herum. Wenn du auch noch ein Bild aufs Handy von deiner Haustürkamera haben willst, brauchst du das dritte Tool. Zurück zum Thema: Mein Raspberry war irgendwann überfordert und brauche 30 Sekunden um einen komplexeren Graphen zu zeichnen. Mein Server jetzt hat einige 100 Euro gekostet, ist ein vollwertiger Rechner und verbraucht 70 Watt minimal. OK, hat einen riesen Vorteil: der Minecraft Server kann auf der gleichen Maschine laufen 🙂

Milliarden von Plugins

Ja, die gibt es wirklich. Das ist auch super gut. Der klein Hacken hier, die sind aus der Community. Der Entwickler von meinem HELIOS Plugin für die Lüftungsanlage war zu der Zeit als ich ihn gebraucht habe nicht erreichbar. Das KNX Plugin läuft bei mir, und einigen anderen nicht stabil. Es hängt sich alle paar Wochen auf. Lösung: Du legst eine Logik in openHAB an, die das Plugin neu startet wenn es sich aufhängt. Geht doch.

Meistens läuft es so ab:

  1. Plugin für die Anforderung suchen und recht schnell finden
  2. Plugin installieren. Entweder per Klick, oder manchmal etwas aufwändiger.
  3. Merken, dass das Plugin nicht ganz stabil ist, oder eine wichtige Funktion fehlt.
  4. Dann gibt es zwei Ausgänge. Die Entscheidung, wo du endest musst du dir aber manchmal echt hart erarbeiten:
    1. Plugin deinstallieren
    1. Plugin so, oder mit einem Fix laufen lassen und hoffen, das es funktioniert.

Visualisierung „out of the Box“

Eine schnelle „out of the Box“ Visualisierung mit openHAB2

Die „Basic“ Visualisierung wie sie das Bild zeigt reißt natürlich niemanden vom Hocker. Also nimmst du das HABPANEL. Wenn du dich da einmal reingefuchst hast, ist das echt gut. ABER es sieht auf jedem Gerät anders aus. Also ein Panel für den Fernseher, eins fürs Tablet und dann noch eins fürs Handy. Anpassungen mussten dann dreimal gemacht werden.

Du fängst also auf einer leeren Seite an, hast dafür ALLE Möglichkeiten. Ich glaube heute, dass es wichtigeres im Leben gibt, als sich Gedanken darüber zu machen, ob der Button für das Licht auf die rechte oder Linke Seite soll.

Ich bleibe aber dabei: Wenn du nur schnell eine Visualisierung haben willst, dann ist openHAB durchaus eine Alternative.

Visualisierung ist eine http Webseite

Das empfinde ich als genial. Egal welches Gerät ich nehme, zack Browser auf und ich steuere das Haus. Wenn ich nicht im Haus bin und an einem Rechner sitze muss ich nur (ACHTUNG GEEK Sprache:) Putty herunterladen, einen SSH Tunnel auf Port 8080 aufmachen und ich hab 90% aller Steuerungsmöglichkeiten. Auf meinem Arbeitsrechner darf ich keine Software installieren, und doch habe ich die ganze Visu wunderschön im Browser. Ein Traum.

Komplexe Logiken in openHAB

Die Logiken werden in einer Sprache geschrieben die auf etwas basiert, dass sich Xbase nennt. Sehr einfach und nahe an anderen Skript Sprachen. Du kannst globale Variablen setzen, einzelne Funktionen und all diese Spielereien. OpenHAB regelt inzwischen fast komplett unsere Heizung. Lustig sind solche Sachen wie:

  • fahre die Rollos im Kinderzimmer um 7 Uhr hoch, am Wochenende und Feiertagen in NRW um 9 Uhr. Es sei denn die Sonne ist noch nicht auf gegangen, dann bitte erst Rollos hoch, wenn die Sonne da ist.
  • Erfasse täglich wie viele Minuten der Rechner vom Sohn lief und zeige das als Graph an.
  • Hole die Benzinpreise von der Tanke in der Nähe und zeige sie mir an.
  • Warmwasser Zirkulation bitte nur einmal die Stunde, und auch das nur wenn Bewegung an den Wasserhähnen erkannt wurde.
  • Stromverbrauch und Gasverbrauch loggen: Täglich anzeigen, Monatlich anzeigen, Durchschnitt pro Tag in diesem Jahr. Sind wir besser oder schlechter als das letzte Jahr?

Alles machbar und immer gilt: Fehlersuche ist ein Graus. Wenn du nur ein „)“ vergessen hast, kein Thema, das findest du im Log. Sobald aber etwas in dem Java Unterbau nicht stimmt geht es ans eingemachte.

Geh mir weg mit Wolken (keine Cloud)

Hierzu sage ich nicht viel, da es meine absolut eigene Meinung ist. Ich gehöre nun mal noch zu der Generation, die ALLE Daten-Panen live erlebt hat. Das prägt. Ich möchte meine Bilder, meine Daten und mein Smart Home nicht in den Wolken haben. Ein VPN Tunnel ist von jedem Gerät machbar und gibt mir ein besseres Gefühl als jedes Werbeversprechen.

Große Community

Wenn du der englischen Sprache mächtig bist, hast du hier viele Freunde. Wenn nicht, solltest du sie lernen. Du kriegst openHAB ohne englisch zum laufen und die grundlegenden Plugins installiert. Sobald der Wurm, oder Käfer aber etwas tiefer sitzt wirst du in englisch sprachigen Foren unterwegs sein. Vielleicht hilft dir da der Google Übersetzer. Jemanden Anrufen wegen support, Fehlanzeige.

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Fazit

Der Plan hier war: Setz dich mal hin und schreib ein paar Gedanken zu openHAB auf. Es sind 1700 Wörter geworden. Entschuldigung, aber das musste mal raus. Du weist jetzt aber ziemlich genau, was für eine innige Beziehung in den letzten 2,5 Jahren zwischen mir und meiner openHAB Installation entstanden ist. Dieses Bild mag negativ erscheinen, ich würde den Weg allerdings immer wieder gehen. Wenn du jemand bist der sagt: Java, kein Problem. Eine Nachtschicht um das KNX Plugin zu fixen, mach ich gerne. Ich habe ja dafür alle Freiheiten der Welt. Dann empfehle ich dir openHAB2. Es ist wirklich so, ich habe in der ganzen Zeit nichts gefunden, was ich nicht hätte an den Server anbinden können. Und ich habe viel versucht 🙂

Falls du dich etwas ernsthafter mit openHAB2 beschäftigen möchtest, empfehle ich dir das Buch von Marianne Spiller: „Smart Home mit openHAB 2„. Es ist sehr ausführlich und lässt dich schnell auf den Zug aufspringen.

Hast du andere Erfahrungen? Stelle ich mich nur Unintelligent an? Schreib es in die Kommentare.

Viel Spaß mit KNX,
Damian.

3 Gedanken zu „openHAB – meine Erfahrungen nach 2.5 Jahren“

  1. Was hat dich denn von smarthome.py abgebracht? Die Phase, als die Zukunft des Projekts in den Sternen stand oder der Reiz des Neuen? Inzwischen ist das Projekt als SmarthomeNG ordentlich gewachsen. Wobei OpenHAB2 sicher eine Top Alternative ist 😉

  2. Ächz, langsam geht mir die Puste aus. KNX Anbindung ist bei uns ja ein Must-Have. Und da scheitern die meisten.
    ioBroker ist schön Clicky-Bunti mit vielen PLugins, aber der KNX Adapter ist ein Graus. Der versucht irgendwelceh Abgleichungen anhand der Bennenung der Gruppenadressen zu machen. Wenn es nicht klappt, kann man zwar Zustände einsehen, aber nichts schalten (nur read – kein write).
    Also auf zu HomAssistant: Hier wird alles – auch die Logik – per Konfigurationsdatei geschrieben. Sowas erinnert mich stark an mein Informatikstudium anno 2003. Mittlerweile bin ich „etwas“ älter und ich schätze Sachen, die schnell und einfach einzurichten sind – sprich: visuell! Man möchte ja noch Zeit für die Familie haben. Als Hobby config files zu schreiben ist nicht mehr drin.
    Und wenn man von OpenHAB schon Java und nächtliche Aktionen hört…da brauche ich gar nicht anfangen. Warum muss Open Source oft so ein „gefrickel“ sein?

    1. Hallo Daniel,
      vielen Dank für dein Kommentar!
      Ich habe mein Informatik Studium 2001 begonnen, wir haben also wahrscheinlich ähnlich viel Erfahrungen gesammelt.
      Inzwischen bin ich auch von „Open Source“ und „mach doch selbst, wenn du etwas willst“ weg. Meine Einstellung hat sich etwas gewandelt. Ich zahle lieber ein paar Euro für Software als meine Zeit zu verbraten.
      Wenn ich zusammenrechnen würde wie viele Stunden in openHAB2 geflossen sind und das dann mit meinem Stundenlohn multipliziere, könnte ich mir mehrere Gira- oder Basalte-Server hinstellen…

      Viele Grüße,
      Damian

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Damian Sulewski

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