Neben der Stromzufuhr ist das Interface zum Bus das zweite Gerät was unbedingt in eine KNX Installation gehört. Auf dem Weg zum richtigen Interface wirst du an einige Abzweigungen geraten, an denen du eine Entscheidung treffen musst. Ich stelle hier mal ein paar Hinweisschilder auf damit du dich nicht verläufst.
Inhalt
Wozu ist so ein Interface eigentlich gut?
Es kommt der Augenblick im Leben eines jeden KNXlers an dem er seine Parametrisierung aus der ETS in ein Gerät übertragen möchte. Das fängt an mit der Hardware Adresse und geht weiter mit der Applikationssoftware. Diese Daten müssen von deinem Rechner auf den KNX Bus und von dort aus in ein KNX Gerät. Wenn du alle Geräte programmiert hast, möchtest du vielleicht einige Dinge, die so auf dem Bus ablaufen auf einer Visualisierung anzeigen. Du könntest sogar vorhaben, mittels dieser Visualisierung die Rollläden steuern zu wollen. Dann müssten Daten von einem Rechner, oder Ipad, oder Smartphone auf den Bus geschickt werden. Genau für so etwas ist ein KNX Interface vorgesehen.
Die Wahl des richtigen Interface für deinen Zweck.
Mein Testbrett Interface ist alt geworden. Das merkt man bei einer Hardware daran, das keinerlei Software damit funktioniert. In dem Post KNX Verkabelung am Beispiel eines Testaufbaus durftet Ihr ja schon mal mein gutes treues Testbrett bewundern. Da reichte ein Serielles RS232 Interface vollkommen aus. Es wurden keine großen Datenmengen transferiert und die Busauslastung hielt sich auch in Grenzen. Nun ist das Brett um eine IP-Schnittstelle ausgebaut worden. Nicht weil es nicht mehr funktioniert hat, die aktuelle Software läuft nun mal nicht mehr mit dem BCU1 Protokoll. Es musste eine alternative Schnittstelle her. Ich bin mir ziemlich sicher, ein RS232 Interface wirst du nicht mehr finden. Es bleiben also:
ein USB Interface
ein IP Interface
Das USB Interface ist ein Auslaufmodell
Betrachtest du nur den ersten Schritt um eine KNX Installation in Betrieb zu nehmen, nämlich die Parametrisierung der Geräte mittels ETS, so reicht ein USB Interface vollkommen aus. Du schliesst das Interface an den Bus, deinen Laptop über USB an das Interface und gut ist. Dann werden die Geräte parametrisiert, das Kabel und der Laptop eingepackt und die Installation ist abgeschlossen. Denn die KNX Geräte funktionieren auch ohne einen Rechner. Willst du jedoch jetzt einen HomeServer einbinden wird es kompliziert. Wo soll denn der Server stehen? Mit im Schaltschrank, da wird meistens kein Platz mehr sein. Durch die USB Verbindung zum Bus, bist du immer an das Interface gebunden. Nehmen wir an, du hast ein schönes trockenes und warmes Plätzchen auf dem Dachboden gefunden, dann bleibt nur die Möglichkeit auch das Interface in die nähe des Rechners zu verlagern. Bei Einem IP Interface hast du weit aus weniger Probleme.
Das IP Interface ist heute ein Muss, noch besser ist nur ein IP Interface mit Router
Du hast doch sicher einen Netzwerk Router in der Nähe des Schaltkastens geplant, oder? Wenn nicht wirst du doch wohl zumindest ein Netzwerkkabel in dem Raum haben? Wenn du nun nämlich ein IP Interface hast, steckst du es an dein Netzwerk und kannst von der Couch über WLAN deine Geräte parametrisieren. Dein HomeServer wird ja sowieso am Netzwerk hängen, es ist also zweitrangig wo der HomeServer steht. Hauptsache es ist ein Netzwerkanschluss in der Nähe.
Willst du später den Gira HomeServer anschaffen, solltest du gleich ein IP Interface mit Router Funktion vorsehen. Das normale IP Interface reicht da nämlich nicht aus. Planst du sowieso einen eibd Zugang, dann übernimmt eibd die Router Funktionalität und es reicht ein normales IP Interface.
Ich habe damals nirgendwo ein kurzes ETS Beispiel gefunden.
Am liebsten hätte ich mein Projekt mit anderen verglichen.
Ich war neugierig, "Wie machen es die anderen?"
Deshalb habe ich für dich diese 4 ETS Projekte zusammen gestellt.
Du kannst die Projekte direkt in der ETS öffnen und sehen,
wie ich es gemacht habe.
- 1. Rollladensteuerung
- 2. Präsenzmelder benutzen
- 3. Licht schalten mit einem Taster
- 4. Fensterkontakte richtig parametrieren
Das IP Interface braucht ein separates Netzteil
Ja es ist komisch, allerdings wirst du für ein IP Interface ein zusätzliches Netzteil brauchen. Das MDT IP Interface funktioniert mit einem 12 bis 24 Volt Netzteil, das ist bei den meisten so. Es ist dabei egal ob es Wechselstrom, oder Gleichstrom ist. Grund für ein separates Netzteil ist die Trennung vom Bus. Das IP Interface ist ja über das Netzkabel mit einem Router verbunden, der wäre dann also direkt mit der Busspannung „in Kontakt“ und könnte etwas beschädigen. Also trennt man die Stromversorgung für das Netzwerk von der Spannungsversorgung auf dem Bus. Du wirst ja sicherlich für die Zukunft eine Wetterstation planen. Kauf dir also ein Netzteil was auch die Wetterstation versorgen kann und schliesse das IP Interface an dieses Netzteil an.
Für die Sicherheitsfanatiker unter euch. Ihr könnt das Netzteil für das IP Interface auch an einen Aktor hängen und so das IP Interface abschalten wenn keiner zu Hause ist. Dann hat nur der HomeServer auch keinen Zugang mehr, denn das Tor zum Bus ist komplett zu.
Haben dir die Hinweisschilder geholfen? Wenn du fleissig im KNX Blog mitliest, kannst du bestimmt schon den einen oder anderen Installateur beeindrucken. Solltest du noch Fragen haben: Ich hab da seit kurzem einen neuen Knopf oben im Menu
Viel Spaß mit KNX!