Ja, ich habe es wieder getan, der nächste Home Server kommt ins Haus. Nachdem ich mich jetzt an knXpresso gewöhnt habe und es als Visualisierung nicht mehr missen möchte, soll meine Lüftung in die Haussteuerung eingebunden werden. Dafür gibt es bei IP-Symcon ein sehr gutes Modul, also habe ich den nächsten Home Server installiert. Ab sofort spricht IP-Symcon meine Lüftung direkt an und über knXpresso wird das ganze dann gesteuert. Verbunden über den KNX-Bus.
Inhalt
Warum ein zusätzlicher Home Server?
Eins vorne weg: Es ist ja nur ein zusätzliches Stück Software, was auf meiner Synology DiskStation, beziehungsweise inzwischen auf meinem Raspberry Pi, läuft. Es verbraucht also keinerlei zusätzlichen Strom.
Ich bin halt ein Spielkind und möchte die Möglichkeiten erforschen, nachdem hier so positiv darüber berichtet wurde: IP-Symcon als Home Server, ein Erfahrungsbericht kribbelte es in meinen Fingern.
Außerdem sind die Hauptargumente bei KNX, die Unabhängigkeit vom Hersteller und der Komponenten basierte Aufbau. Wenn also eine Komponente ausfällt, dann funktioniert immer noch der Rest. Außer bei der Spannungsversorgung, aber das wird ein eigener Artikel. Es ist also komplett gegen die Idee von KNX alle Intelligenz in einem Server zu packen. Fällt dieser Server aus, ist dein Haus im besten Fall Dumm, im schlimmsten Fall unbewohnbar. Also gibt es bei mir ab sofort die folgenden Schichten:
- Die KNX Komponenten: Sie erfüllen Grundfunktionen. Licht an und aus, Rolläden auf Knopfdruck fahren. Sie sind im ganzen Haus verteilt.
- knXpresso: Visualisierung der ganzen Anlage und Zeit gesteuerte Funktionen. Dazu standard Logiken. Sozusagen die Mensch-Haus Interaktion. Auch Alexa ist hier eingebunden. knXpresso läuft auf meinem Android Tablet.
- IP-Symcon: Anbindung der Lüftungsanlage und Implementierung komplexer Logiken, die ich in Code schreiben möchte. Ich bin halt Informatiker da möchte ich programmieren. Läuft im Docker auf einer Synology DiskStation.
- ioBroker: Ja den gibt es auch noch auf der Synology, mal sehen wofür der gut sein wird. (ioBroker KNX – Mein Weg von Nix zur KNX Visualisierung) Die Integration meines Worx Rasenmähers und des Vorwerk Kobolds gefällt mir zum Beispiel hier viel besser als in der IP-Symcon.
Wie du siehst ist das Leben bunt. Du hast ja auch Excel für die Tabellenkalkulation und Word um Texte zu schreiben. Ich habe halt aktuell drei Home Server laufen, jeder macht das was er am besten kann.
Installation der IP-Symcon
Eigentlich wollte ich in diesem Artikel hauptsächlich auf die Installation der IP-Symcon in einem Docker Container eingehen. Allerdings gibt es aus der Symcon Seite schon eine sehr gute Anleitung. Ich finde es als super Vorteil, dass es ein offizielles IP-Symcon docker Paket vom Hersteller gibt. So ist sicher gestellt, dass, zumindest solange Nachfrage besteht, die Pakete gut gepflegt sein werden.
Es gibt auch Anleitungen für Windows, MacOS, Linux oder als RaspberryPi Image. Alles direkt vom Hersteller, also von Symcon gepflegt. Du hast also immer die aktuellste Software und bist nicht davon abhängig ob irgendjemand gerade Lust hat ein Update zu erstellen.
KNX in die IP-Symcon einbinden.
„Gues what!“ Auch dafür gibt es eine Dokumentation auf der Symcon Seite. Mit Videos die dir alles erklären. Das war echt ein Spaziergang. Instanz konfiguriert, Gruppenadressen aus dem ESF Export hinzugefügt und ich konnte mein Haus über die WebOberfläche bedienen. Dann wollte ich aufs Handy. Dafür gibt es, ja vom Hersteller, eine App, die du aus dem Play Store installierst und fertig. Die ganze WebOberfläche ist in der App vorhanden. Natürlich gibt es die App auch für IOS im App Store.
Zwei Dinge die ich hier noch anmerken möchte: Bitte bei der Installation gleich den Port für KNX weiterleiten und an den Spezialschalter „NATSupport“ denken. Steht alles in der Anleitung. Ich hab es vergessen und später die Verbindung nochmal machen müssen. Das Zweite ist: Denk an deine Lizenz. Ich habe die Lizenz für 250 Variablen. Jede Gruppenadresse in KNX ist eine Variable. Ja, ich habe mehr als 250 Gruppenadressen im Haus. Also widerstehe dem Knopf „Alle Geräte importieren“. Es sei denn du kaufst gleich die „Unlimited“ Lizenz.
Kommen wir zu meiner Lüftungsanlage.
Na, da habe ich ja erwartet, dass es jetzt ans eingemachte geht. Aber Pustekuchen. Für die Helios Lüftungsgeräte gibt es ein offizielles Modul. Im eingebauten „Module Store“ habe ich einfach nach Helios gesucht und auf „Installieren“ geklickt. Danach die IP-Adresse der Lüftungsanlage konfiguriert und plumps, ich konnte meine Helios KWL per Handy steuern. Die Auswahl an offiziellen Modulen ist echt groß wie du auf der Symcon Seite siehst. Außerdem gibt es noch mindestens drölfzig Millionen Module die von der Community gepflegt werden.
Lüftungsanlage auf der Visualisierung
Wie verbinde ich jetzt knXpresso und IP-Symcon? Ich habe ja schon gesagt, es soll alles Modular und austauschbar sein. Also wird KNX die Kommunikation übernehmen. Ich könnte die Systeme direkt koppeln oder die Visualisierung der IP-Symcon in knXpresso integrieren. Das wollte ich aber nicht. Sollte ich später auf die Idee kommen eines der Systeme auszutauschen, will ich nicht alles nochmal machen müssen.
KNX als Verbindung zwischen IP-Symcon und knXpresso
Der Weg ist also IP-Symcon<->KNX<->knXpresso. So kann ich jederzeit ein weiteres System einbinden um die Lüftung zu steuern. Außerdem kann ich sowohl knXpresso als auch IP-Symcon jederzeit ersetzen. KNX ist ja auch dafür gedacht die Kommunikation zu übernehmen, also nutze ich es auch.
Lüftungsanlage wird per KNX gesteuert
Ich werde später noch einen eigenen Artikel zum Objektbaum und Skripten in der IP-Symcon schreiben. Hier will ich nur erwähnen, dass es mich als kompletten Anfänger ca. 1 Stunde gekostet hat alle Funktionen der Lüftungsanlage in KNX als Gruppenadressen sichtbar zu machen. Inclusive der Steuerung aus KNX heraus. Ich habe natürlich nicht alle Objekte als Gruppenadressen abgelegt, nur die, die mich interessieren.
Die Visualisierung in knXpresso
Bitte, bitte nicht steinigen 😉 Das Ziel war eine rudimentäre Darstellung des Zustandes in der Visualisierung, kein Kunstwerk. Ich brauche langsam eh ein Gesamtkonzept für die Visualisierung. Zusätzlich wollte ich die Lüfterstufen über knXpresso steuern. Das Ziel habe ich erreicht. Alles andere folgt in der Zukunft.
Was kostet IP-Symcon und wo gibt es die?
Die IP-Symcon Software gibt es nicht kostenlos. Du musst eine Lizenz kaufen. Die Basic Lizenz, die ich habe kostet ca. 150 Euro. Ich muss sagen, die Software ist jeden Cent wert. Es gibt nicht nur die IP-Symcon, sondern auch die App dazu. Die 250 Variablen bringen dich schon ganz schön weit, falls es nicht reicht, nimm die Professional Lizenz mit 1000 Variablen. Dann kannst du 1000 Gruppenadressen in der Symcon steuern.
Ich habe damals nirgendwo ein kurzes ETS Beispiel gefunden.
Am liebsten hätte ich mein Projekt mit anderen verglichen.
Ich war neugierig, "Wie machen es die anderen?"
Deshalb habe ich für dich diese 4 ETS Projekte zusammen gestellt.
Du kannst die Projekte direkt in der ETS öffnen und sehen,
wie ich es gemacht habe.
- 1. Rollladensteuerung
- 2. Präsenzmelder benutzen
- 3. Licht schalten mit einem Taster
- 4. Fensterkontakte richtig parametrieren
Fazit
In diesem Artikel ging es um die Home Server Software IP-Symcon. Ich habe mich dafür entschieden diese Software einzusetzen weil sie einen großen Funktionsumfang hat und meine Lüftungsanlage direkt unterstützt. Die Vorteile zusätzliche Module und eine App direkt vom Hersteller zu erhalten gleichen den geringen Kaufpreis komplett aus. So bin ich bei Updates nicht auf die Lust und Laune von Freiwilligen angewiesen. Auch die Installationsmöglichkeiten für nahezu jede Umgebung, direkt von Symcon, haben mich überzeugt.
Die Installation und Einbindung war super einfach und fast ausschließlich mit der Maus durchgeführt. Lediglich ein paar IP-Adressen musste ich tippen. Da merkst du wie lange die Lösung schon auf dem Markt ist.
Du kannst dir eine Demo Lizenz beantragen und dich in der Software umsehen bevor du sie kaufts.
Nachtrag: Nachdem meine Synology gegen eine andere ausgetauscht wurde, läuft die IP-Symcon in dem Docker Container auf einem Raspberry Pi. Der wird täglich gesichert und die Software läuft super stabil.
Viel Spaß mit KNX,
Damian