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KNX Verkabelung im Leerrohr
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KNX Verkabelung | Meine Meinung zur Verlegung im Leerrohr

In der KNX Welt gibt es zum Leerrohr zwei Meinungen: Alles im Leerrohr, nichts im Leerrohr. OK das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, wenn du jedoch manche Posts im KNX-User-Forum liest, fragst du dich zwangsläufig was denn da los ist. Da gibt es die Leerrohr Fraktion „Am besten erstmal zu jeder Steckdose ein Leerrohr ziehen, dann hast du später volle Flexibilität“. Es gibt jedoch auch die Anti-Leerrohr Fraktion „Zu jeder Dose ein 5×1,5 NYM und gut ist, die Flexibilität hast du im Schaltschrank“. Ehrlich gesagt sitze ich da selber zwischen den Stühlen. Einige Gedanken sollte man sich jedoch vor so einem Projekt machen.

Die volle Flexibilität durch ein Leerrohr

Ich kenne jemanden, der hat einige Zeit im SAT Bereich gearbeitet hat. Mehrere Jahre war er für eines der großen deutschen Kabelunternehmen überall in Deutschland unterwegs.  Die Aufgabe: vom Übergabepunkt, meist im Keller, alle Wohnungen mit Kabelfernsehen und so mit Internet zu versorgen. Wenn einer Erfahrung mit Leerrohren hat, dann er. Mein Bekannter hat vor einigen Jahren gebaut, ein sehr schönes Reihenendhaus. Soll ich dir mal was sagen? Leerrohre nur da wo nötig. Auf die Frage, was er von der Idee hält, die komplette Installation im Leerrohr zu verlegen war die Antwort:

Leerrohre sind praktisch, an Stellen an denen garantiert Kabel nachgezogen werden. Ansonsten ist es nur zusätzlicher Aufwand ohne Nutzen. Sobald es um zwei oder mehr Ecken geht und dann schon ein Kabel drin ist, ist es fast unmöglich weitere nachzuziehen. Es sei denn du ziehst alles raus und alles noch einmal rein.

Vor kurzem hatte ich in dem Post „KNX Verkabelung, Fertig oder mach ich später“ die Frage ob man zu den Dosen Leerrohre hinziehen sollte als Kommentar bekommen. Diese Frage muss jeder für sich beantworten, ich möchte jedoch eine Entscheidungshilfe geben. Überlege dir in Ruhe die folgende Situation:

Zwei Sterne sollen einen Monat leuchten

Es ist Anfang Dezember. Du kommst in dein Haus, inzwischen schon komplett eingerichtet und seit ein oder zwei Jahren bewohnt. Von Außen hast du bereits die zwei Sterne in den Fenstern gesehen, Weihnachtsdekoration.

Die Aufgabe: Die Weihnachtsdeko soll eingeschaltet werden, wenn es dämmert und irgendwann ausgehen.

Glücklicherweise hast du direkt neben den Fenstern Steckdosen angebracht, genau für diesen Zweck. Die Dosen hängen nur noch nicht an einem eigenen Aktorkanal, das war bisher nicht nötig.

Jetzt kommt nämlich die Verkabelung der Installation und KNX ins Spiel. Dein Ziel: Die Deko geht an wenn es dämmert und geht in dem Moment aus, wenn die Rollläden herunter gefahren werden. Ist jemand im Raum, geht die Beleuchtung wieder an, obwohl die Rollos unten sind. Die Entscheidung was jetzt nötig ist, triffst du nämlich während der KNX Planung.

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Deine Optionen während einer KNX Planung

  • Hast du die „KNX Maximallösung“, das heißt für jede Dose einen Aktor. Setzt du dich gemütlich hin, zuckst deinen Laptop, ziehst einige Gruppenadressen an die richtige Stelle und vor dem Abendessen ist die Sache eingerichtet.
  • Hast du zu jeder Dose eine eigene NYM Leitung, ist das ebenfalls ein leichtes Spiel. Ader im Schaltschrank an einen freien Kanal, programmieren, fertig. Ok das machst du wahrscheinlich nach dem Abendessen, vor dem schlafen gehen.
  • Du hast eine 5×1,5 NYM Ringleitung von Dose zur Dose in dem Zimmer gezogen? Geht diese Leitung bis in den Schaltschrank? Dann klemmst du an der Dose eine freie Ader an und im Schaltschrank diese Ader an den Aktorkanal. Auch kein großer Aufwand im Vergleich zu den eingesparten Leitungen. Dann nur noch programmieren und gut. Könnte auch noch nach dem Essen klappen, ansonsten in einer freien Stunde am nächsten Tag.
  • Wenn alle Adern der 5×1,5 NYM belegt sind, also zwei Dosen im Zimmer schon schaltbar sind, oder zu der Dose nur ein Leerrohr liegt, wird es schwierig. Jetzt erst kommt die Stunde der Leerrohr Verleger. Hast du alles im Leerrohr kommst du jetzt nämlich mit 50 Meter 3×1,5 NYM und ziehst es mal kurz bis zum Schaltschrank ein. Leichter gesagt als getan. Viel Spaß dabei, bei all den Ecken und Kanten. Ich würde in so einer Situation eine Dose im Zimmer vom Aktor klemmen und dafür die Dose am Fenster Schalten. Ansonsten plane schon mal das nächste Adventswochenende und einen Kollegen für die Aktion ein.

Erst gestern hat mir mein Bekannter folgendes erzählt: 32er Leerrohr vom Dach in den Keller als Vorbereitung für die Photovoltaik Installation lag schon. Es sollte nur ein Zugdraht eingezogen werden. Sie waren zu zweit und das Leerrohr war um zwei Ecken des Schornsteins verlegt. Am Ende lief es darauf hinaus, dass das Leerrohr aus der Befestigung gelöst und nach dem Einziehen neu befestigt wurde. Keine Chance da was durch zu drücken, zum Glück war der Dachstuhl noch offen.

So viel zu den Leerrohren. Versuche immer genug Leitungen liegen zu haben, Leerrohre sind zum schützen der Leitungen da, nicht um Jahre später neue Kabel zu ziehen. Die beste Lösung wird dich nämlich nicht glücklich machen, wenn du sie später sowieso nicht brauchst.

Viel Spass mit KNX!

Beitragsbild von vonsi46 / Pixabay

9 Gedanken zu „KNX Verkabelung | Meine Meinung zur Verlegung im Leerrohr“

  1. Hallo Damian,

    spannender Post, da auch sehr praxisnah. Was ich allerdings noch vermisse ist die Möglichkeit über eine bestehende Busleitung einen Aktor in die UP-Dose zu setzen. Oder habe ich das überlesen? Gruß markus

    1. Hallo Markus,
      UP-Aktoren sind für mich eher eine Lösung für den Notfall. Besonders im Neubau kann man diese gut vermeiden. Ein UP-Schaltaktor mit einem Kanal, also für eine Dose, kostet ca. 100 Euro. Gibst du das echt aus um deine Weihnachtsbeleuchtung zu schalten? Ein 16-Fach schaltaktor von MDT kostet ca. 260 Euro (16 Euro pro Kanal), wer Gira will nimmt 8-Fach für 360 Euro (45 pro Kanal). Vor dem Hintergrund finde ich es nicht richtig mit UP-Aktoren zu planen. Es gibt vielleicht den Zeitfaktor beim Neubau. Wenn du nur vorbereiten willst, musst du nur die grüne KNX Leitung ziehen. Allerdings kannst du auch von jeder Dose eine NYM Leitung zur Verteilung ziehen und später Mehrfachaktoren verwenden.

      Grüße,
      Damian

      1. Hallo Damian,

        vielen Dank. Du hattest mir das mit den UP-Aktoren in einem deiner Beiträge so schmackhaft gemacht. 🙂 Einfach dort, wo eine direkte Leitung zum zentralen Aktor fehlt, wird ein UP-Aktor eingesetzt. 😀

        Ich gehe das ganze heute mit meinem Elektriker noch einmal durch. Habe ihm das ganze geschickt und er fand es sinnig. 🙂

        Gruß Markus

    2. Können Sie mir bitte sagen, was ist die Unterschied zwischen KNX und Cat 7 Kabel?
      Kann ich den Cat 7 anstatt KNX Kabel von Verteilerbox bis zu z.B. el. Fensterrolladen, Fußbodenheizungsregler etc. verlegen?

      Wir renovieren gerade unsere Wohnung und würden gerne in der Zukunft ein Smarthome System einbauen. Da der Elektriker morgen kommt, haben wir wenig Zeit uns ein bisschen zu erkundigen, deswegen wollten wir erstmal wissen welchen Kabel wir am besten einbauen sollen :)… Danke im Voraus!

      1. Ich würde grundsätzlich immer das grüne KNX Kabel für KNX nehmen. Wie willst du sonst später in einer Dose die Kabel unterscheiden. Grundsätzlich müsste CAT 7 funktionieren, das Kabel ist allerdings viel teurer und du verwendest nur 2 der 8 Adern. Aus der Frage schließe ich jedoch, dass du noch nicht viel von KNX versteht, zu den Fensterrollläden musst du vielleicht gar kein KNX Kabel ziehen.
        Da der Elektriker „morgen“ kommt und du allerdings recht grundlegende Fragen hast ist es vielleicht jetzt etwas spät. Oder du verschiebst den Elektriker und informierst dich erst einmal ein wenig besser. Bitte verstehe mich nicht falsch, aber die Frage klingt nach „Ich muss morgen zum Mond, kannst du mir schnell sagen, wie man eine Rakete baut?“

        Grüße,
        Damian

    3. Wir haben es so gemacht das wir zu jeder wichtigen Dose ein Leerrohr gelegt haben.
      Wichtig! Wir haben die Kabel die eh zu den Dosen gehen neben das Leerrohr gelegt, so das das Leerrohr im Normalfall leer ist und nachträglich genutzt werden kann.
      Wenn man die Leerrohre ordentlich verlegt ist dies auch kein Problem, zum Zugfaden einziehen einfach am einen Ende eine Schnur mit etwas Watte in das Leerohr stecken und am anderen Ende den Staubsauger ansetzten, hat bei mi noch immer funktioniert (nicht vergessen das Ende der Schnur fest zu halten/machen sonnst ist die Schnur schnell im Staubsauger).
      Grüße
      Manuel

      1. Hallo Manuel,
        danke für deinen Kommentar. Das ist ein spitzen Idee mit dem Staubsauger. Werd ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
        Grüße,
        Damian

    4. Hallo, ist es eigentlich erlaubt KNX Kabel (das Grüne) direkt (ohne Leerrohr) im Beton zu verlegen? Oder gibt es dafür spezielle Kabel?

    5. Guter Beitrag, allerdings kontra Leerrohr…. Bei Neubauten kommt bei mir gar nicht die frage auf ob Leerohr oder Kabel.
      Zu beachten ist die Verlegung und Dimension des Rohrs. Zudem gibts einfache Hilfsmitteln wie Gels oder Sprays um das gleiten zu verbessern.
      Es gibt sogar einige Vorschriften wie M32 zu jeder TEL/Inet/TV Dose.
      Wenn die Installation von einem Raum über die Deckendose Sternförmig an die Steckdosen geht ist das kein Problem bei einem M25 Rohr als Zuleitung und M20 als Abgang zu den Steckdosen 10 / 6 Drähte in H07V-U einzuziehen.
      Abgesehen davon darf ein Draht nachgezogen bzw. angeschlossen sowie so nur von einer Fachkraft ausgeführt werden und für diesen sollte der aufwand auch verhältnismäßig sein alle Drähte von UVT zur Deckendose raus zu ziehen und neu einzuziehen (gesehen von Materialkosten/Zeitaufwand) . Wenn man sowie so schon eine KNX Anlage zuhause hat sind die 6€ für neue Drähte, 1€ fürs Gel/Spray und die 2h Arbeit auch nicht mehr was einen arm macht.
      Ihr müsst auch andere Faktoren wie die Nachinstallation bedenken. Zum Beispiel was ist wenn einer das Kabel anbohrt? Ein Draht in der Dose abbricht, z.b. der GrGe ? was macht ihr dabei wenn ihr das Kabel im Putz verlegt habt ?? Wand aufbauen ? mit einem Leerrohr zwischen Dose und Dose müssen diese beiden aufgemacht werden und einfach ein neues Kabel/Drähte durchgezogen werden, wieder anschließen fertig! das Bohrloch einfach 2 cm daneben ansetzen und gut.
      Wie gesagt, nur im Neubau! beim Renovieren eines Altbaus sind Rohre nur zu den wichtigen Dosen bzw für Vorbereitungen geeignet (meist wegen Platz)

      Grüße
      Matthias

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Damian Sulewski

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